MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der digitalen Welt von heute ist die moralische Empörung ein mächtiges Werkzeug, das die Aufmerksamkeit der Massen auf sich zieht. Doch eine neue Studie zeigt, dass diese Empörung zwar die Viralität von Beiträgen in sozialen Medien erhöht, jedoch nicht unbedingt zu realen Aktionen wie dem Unterzeichnen von Petitionen führt.

Die jüngste Forschung von Dr. Stefan Leach und seinem Team an der Lancaster University wirft ein neues Licht auf die Dynamik der sozialen Medien. Sie analysierten über 1,2 Millionen Beiträge auf der Plattform X (ehemals Twitter), die mit fast 25.000 Petitionen auf Change.org verlinkt waren. Die Ergebnisse sind aufschlussreich: Während moralische Empörung die Anzahl der Likes und Reposts signifikant erhöht, bleibt der Einfluss auf die tatsächliche Anzahl der Unterschriften gering.

Diese Diskrepanz zwischen digitaler Aufmerksamkeit und realer Aktion wirft Fragen über die Effektivität sozialer Medien als Werkzeug für bedeutungsvolle Aktivismus auf. Dr. Leach erklärt, dass Plattformen darauf ausgelegt sind, moralisch aufgeladene Inhalte zu verstärken, was zwar das Bewusstsein für Ungerechtigkeiten schärfen kann, jedoch nicht zwangsläufig zu kollektiven Handlungen führt, die politische Entscheidungsträger beeinflussen könnten.

Interessanterweise zeigte die Studie, dass Beiträge, die sich auf Gruppenidentität, Eigenverantwortung und prosoziale Absichten konzentrieren, mehr Unterschriften generieren, obwohl sie weniger viral sind. Diese Art von Inhalten scheint eher die Menschen zu motivieren, aktiv zu werden, auch wenn sie online weniger Beachtung finden.

Die Ergebnisse der Studie kommen zu einer Zeit, in der die Rolle der sozialen Medien im politischen Engagement und Aktivismus zunehmend kritisch hinterfragt wird. Dr. Leach betont die Notwendigkeit eines empirisch fundierten Verständnisses darüber, wie diese Plattformen die Gesellschaft formen. Er fordert eine gesunde Skepsis gegenüber der Rolle der sozialen Medien im Aktivismus und kollektiven Handlungen.

Ein weiterer Aspekt, den die Forscher untersuchen wollen, ist, warum Online-Ausdrücke moralischer Empörung oft nicht mit realen kollektiven Aktionen verbunden sind. Dr. Leach vermutet, dass die Dynamik der sozialen Medien, die das Ausdrücken von Empörung erleichtert und belohnt, möglicherweise die Prioritäten verschiebt und bestimmte Reaktionen gegenüber anderen fördert.

Diese Erkenntnisse sind besonders relevant angesichts der wachsenden Bedenken über die Auswirkungen sozialer Medien auf das politische Engagement, die psychische Gesundheit und die Fähigkeit, sich zu konzentrieren. Während Plattformen helfen können, das Bewusstsein für Ungerechtigkeiten zu schärfen, könnten die wirklich entscheidenden Elemente für kollektive Aktionen—wie die Identifikation mit einer Sache und das Gefühl, einen Unterschied machen zu können—in Online-Räumen benachteiligt sein.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!


Moralische Empörung in sozialen Medien: Viralität ohne Wirkung?
Moralische Empörung in sozialen Medien: Viralität ohne Wirkung? (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



Folgen Sie aktuellen Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
65 Bewertungen
Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
  • Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
131 Bewertungen
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
  • Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
71 Bewertungen
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
  • Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
43 Bewertungen
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
  • Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten

Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Da wir bei KI-erzeugten News und Inhalten selten auftretende KI-Halluzinationen nicht ausschließen können, bitten wir Sie bei Falschangaben und Fehlinformationen uns via eMail zu kontaktieren und zu informieren. Bitte vergessen Sie nicht in der eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Moralische Empörung in sozialen Medien: Viralität ohne Wirkung?".
Stichwörter Aktivismus Empörung Gehirn Geist Neurologie Neuroscience Neurowissenschaften Petitionen Sozialen Medien Virale Inhalte
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Moralische Empörung in sozialen Medien: Viralität ohne Wirkung?" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  • Die aktuellen intelligenten Ringe, intelligenten Brillen, intelligenten Uhren oder KI-Smartphones auf Amazon entdecken! (Sponsored)


  • Es werden alle Kommentare moderiert!

    Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

    Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

    Du willst nichts verpassen?

    Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Moralische Empörung in sozialen Medien: Viralität ohne Wirkung?" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
    Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Moralische Empörung in sozialen Medien: Viralität ohne Wirkung?« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!

    311 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®
    KI-Jobs