ANKARA / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat einen signifikanten Zusammenhang zwischen narzisstischen Persönlichkeitsmerkmalen und aggressivem Verhalten bei Kampfsportlern aufgezeigt. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Implikationen für das Training und Management von Athleten haben.
In einer neuen Studie, die im Fachjournal Deviant Behavior veröffentlicht wurde, wird der Zusammenhang zwischen Narzissmus und Aggression bei lizenzierten Kampfsportlern untersucht. Die Forscher fanden heraus, dass narzisstische Persönlichkeitsmerkmale positiv mit aggressivem Verhalten korrelieren, unabhängig von Geschlecht, Alter oder sportlicher Erfahrung der Athleten.
Narzissmus ist durch ein übersteigertes Selbstbild, ein starkes Bedürfnis nach Bewunderung und einen Mangel an Empathie gekennzeichnet. Diese Persönlichkeitsmerkmale können in verschiedenen Intensitäten auftreten und sind oft mit manipulativen und dominanten Verhaltensweisen verbunden. Besonders in wettbewerbsorientierten Umgebungen wie dem Kampfsport können diese Eigenschaften zu aggressivem Verhalten führen.
Die Studie, geleitet von Professor Nurettin Göksu Çini von der Kırıkkale Universität in der Türkei, untersuchte 239 lizensierte Kampfsportler aus den Disziplinen Boxen, Kickboxen und Muay Thai. Die Teilnehmer, darunter sowohl Männer als auch Frauen, wurden hinsichtlich ihrer narzisstischen Tendenzen und ihres Aggressionsniveaus befragt. Die Ergebnisse zeigten, dass höhere Narzissmuswerte mit erhöhter Aggression einhergingen.
Interessanterweise blieb der Zusammenhang zwischen Narzissmus und Aggression über alle demografischen Gruppen hinweg konstant. Dies deutet darauf hin, dass narzisstische Merkmale eine robuste Rolle bei der Vorhersage aggressiven Verhaltens spielen, unabhängig von individuellen Unterschieden wie Geschlecht oder sportlicher Erfahrung.
Die Forscher betonen, dass diese Erkenntnisse besonders für Trainer und Sportvereine von Bedeutung sind. Während narzisstische Eigenschaften das Selbstbewusstsein und die Leistung steigern können, besteht die Gefahr, dass sie unkontrolliert zu schädlicher Aggression führen. Daher ist es wichtig, psychologische Schulungen in das Training von Athleten zu integrieren, um emotionale Intelligenz und ethisches Verhalten zu fördern.
Die Studie weist jedoch auch auf einige Einschränkungen hin. Da die Untersuchung nur in der Türkei durchgeführt wurde, könnten die Ergebnisse nicht ohne Weiteres auf andere kulturelle oder sportliche Kontexte übertragbar sein. Zudem basiert die Studie auf Selbstauskünften, was die Möglichkeit von Verzerrungen birgt.
Langfristig hoffen die Forscher, evidenzbasierte Interventionsprogramme zu entwickeln, die die emotionale Entwicklung und ethische Entscheidungsfindung von Athleten unterstützen. Ein besseres Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und anderen psychologischen Faktoren könnte dazu beitragen, gesunde Wettbewerbsfähigkeit zu fördern.

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