LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Pille zur Behandlung von Endometriose-Symptomen wurde kürzlich für den Einsatz im NHS in England zugelassen. Diese Entwicklung könnte für viele Frauen, die unter dieser schmerzhaften Erkrankung leiden, einen bedeutenden Fortschritt darstellen.
Die Zulassung der ersten täglichen Pille zur Behandlung von Endometriose-Symptomen auf dem NHS in England markiert einen wichtigen Schritt in der medizinischen Versorgung. Endometriose betrifft etwa 1,5 Millionen Frauen im Vereinigten Königreich und verursacht erhebliche Schmerzen und Erschöpfung, da Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter wächst. Diese neue Tablette, bekannt als Relugolix-Kombinationstherapie, wurde von der National Institute for Health and Care Excellence (NICE) genehmigt. Im Gegensatz zu den derzeitigen injizierbaren Behandlungen kann sie bequem zu Hause eingenommen werden.
Die Einführung dieser Pille bietet den Patientinnen eine neue Wahlmöglichkeit, wird jedoch nur einer relativ kleinen Anzahl von Frauen helfen, die bereits alle anderen medizinischen und chirurgischen Behandlungen ausprobiert haben. Diese Behandlungen umfassen hormonelle Verhütungsmittel und intrauterine Abgabesysteme. Helen Knight, Direktorin für Arzneimittelbewertung bei NICE, bezeichnete die Zulassung als einen potenziellen Wendepunkt in der Behandlung von Endometriose, da sie den Patientinnen mehr Kontrolle über ihre Behandlung gibt und gleichzeitig den Steuerzahler entlastet.
Die neue Kombinationstherapie wirkt, indem sie spezifische Hormone blockiert, die zur Erkrankung beitragen, während sie gleichzeitig Ersatzhormone bereitstellt, die benötigt werden. Diese Flexibilität ist besonders wichtig für Frauen, die eine Schwangerschaft planen oder Nebenwirkungen besser managen möchten. Die Behandlung kann leichter begonnen und beendet werden, was den Druck auf die NHS-Dienste verringern könnte.
Die Entscheidung von NICE, die Pille zuzulassen, kam nach der Vorlage neuer Beweise durch den Hersteller, die die Wirksamkeit und das Preis-Leistungs-Verhältnis des Medikaments belegten. Zuvor war die Zulassung aufgrund fehlender Daten abgelehnt worden. Die Kosten für eine 28-tägige Versorgung belaufen sich auf 72 Pfund, was die finanzielle Belastung für das Gesundheitssystem minimiert.
Die Geschichte von Ami Clarke, einer 27-jährigen Frau aus St. Albans, verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen viele Frauen konfrontiert sind. Sie begann mit 13 Jahren unter Endometriose-Symptomen zu leiden, wurde jedoch erst zehn Jahre später diagnostiziert. Trotz zahlreicher Versuche mit verschiedenen Verhütungsmitteln und zwei Operationen leidet sie weiterhin unter starken Schmerzen und ist auf der Suche nach weiteren Behandlungsmöglichkeiten.
Emma Cox, Geschäftsführerin von Endometriosis UK, begrüßt die neue Behandlungsmöglichkeit, betont jedoch, dass weitere Investitionen in Forschung und Entwicklung notwendig sind, um die Versorgung von Endometriose-Patientinnen zu verbessern. Die neue Pille stellt einen Fortschritt dar, aber es bleibt noch viel zu tun, um die Bedürfnisse aller Betroffenen zu erfüllen.
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