SYDNEY / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Universität von New South Wales hat aufgedeckt, dass auditive Halluzinationen bei Schizophrenie möglicherweise durch eine Fehlinterpretation der eigenen inneren Stimme entstehen. Diese Entdeckung könnte den Weg für frühe Biomarker zur Vorhersage von Psychosen ebnen.

Eine aktuelle Studie der Universität von New South Wales in Sydney hat bedeutende Fortschritte im Verständnis der Ursachen auditiver Halluzinationen bei Schizophrenie erzielt. Die Forscher fanden heraus, dass diese Halluzinationen auftreten können, wenn das Gehirn seine eigene innere Stimme nicht als selbstgeneriert erkennt. Normalerweise sagt das Gehirn die Klänge der eigenen inneren Sprache voraus und dämpft die entsprechenden auditiven Reaktionen. Bei Menschen, die Stimmen hören, scheint diese Vorhersage jedoch zu versagen.
Die Untersuchung nutzte EEG-Messungen, um die Gehirnaktivität von Teilnehmern zu analysieren, die sich sprachliche Klänge vorstellten. Dabei zeigte sich, dass Personen mit kürzlich aufgetretenen Halluzinationen stärkere Gehirnreaktionen aufwiesen, wenn die vorgestellte Sprache mit externen Klängen übereinstimmte. Dies liefert die bisher stärksten Beweise für die Theorie der fehlinterpretierten inneren Sprache und könnte zu frühen Biomarkern für Psychosen führen.
Professor Thomas Whitford von der UNSW School of Psychology erklärt, dass diese Erkenntnisse bestätigen, was Forscher im Bereich der psychischen Gesundheit seit langem vermuten: Auditive Halluzinationen bei Schizophrenie könnten auf die Fehlinterpretation der eigenen inneren Sprache als externe Sprache zurückzuführen sein. Diese Theorie war seit 50 Jahren schwer zu testen, da innere Sprache von Natur aus privat ist.
Die Studie teilte die Teilnehmer in drei Gruppen ein: Personen mit Schizophrenie, die kürzlich auditive Halluzinationen erlebt hatten, solche mit Schizophrenie ohne kürzliche Halluzinationen und eine Kontrollgruppe gesunder Menschen. Die Ergebnisse zeigten, dass bei den gesunden Teilnehmern die Gehirnaktivität im auditiven Kortex reduziert war, wenn der gehörte Klang mit dem vorgestellten übereinstimmte. Bei den Teilnehmern mit kürzlichen Halluzinationen war das Gegenteil der Fall, was auf eine gestörte Vorhersagemechanik im Gehirn hinweist.
Diese Forschung könnte nicht nur das Verständnis der biologischen Ursachen von Schizophrenie verbessern, sondern auch neue Wege für die Entwicklung von Diagnosetools und gezielten Interventionen eröffnen. Die Forscher hoffen, dass diese Erkenntnisse als Biomarker dienen könnten, um das Risiko einer Psychose frühzeitig zu identifizieren und so frühzeitige Interventionen zu ermöglichen.

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