PHILADELPHIA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Elektrokrampftherapie (EKT) hat in der medizinischen Gemeinschaft seit langem einen festen Platz als effektive Behandlungsmethode für therapieresistente psychische Erkrankungen. Doch neue Forschungen der Universität von Pennsylvania werfen ein neues Licht auf die Mechanismen, die hinter der Wirksamkeit dieser Therapie stehen.
Die Elektrokrampftherapie (EKT) wird oft als letzte Rettung für Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen angesehen, die auf medikamentöse Behandlungen nicht ansprechen. Trotz ihres Rufs als veraltete Methode hat EKT in der modernen Medizin einen festen Platz als Goldstandard für die Behandlung von therapieresistenter Depression, Psychosen und Katatonie. Eine neue Studie der Universität von Pennsylvania könnte jedoch die Art und Weise, wie wir diese Therapie verstehen und anwenden, grundlegend verändern.
Unter der Leitung von Dr. Zach Rosenthal hat ein Forscherteam entdeckt, dass EKT nicht nur durch die Induktion eines kontrollierten Anfalls wirkt, sondern auch eine zweite, bisher unbekannte Gehirnaktivität auslöst: die kortikale Ausbreitungsdepolarisation (CSD). Diese langsame, hochamplitudige Welle der neuronalen Depolarisation wirkt wie ein ‘Hard Reset’ für das Gehirn und könnte viele der klinischen Effekte von EKT erklären.
Die Entdeckung dieser CSD-Wellen war nur durch den Einsatz moderner optischer Neuroimaging-Technologien möglich, die es erlauben, Gehirnaktivitäten nicht-invasiv zu messen. Diese Technologie hat es dem Team ermöglicht, die Existenz von CSD sowohl in Mausmodellen als auch in menschlichen Patienten nachzuweisen. Dies ist ein bedeutender Fortschritt, da solche Wellen in der 86-jährigen Geschichte der EKT bisher nicht dokumentiert wurden.
Die Erkenntnisse könnten die EKT in eine neue Ära der Präzisionsmedizin führen, in der Behandlungsentscheidungen auf der Grundlage von Gehirn-Biomarkern getroffen werden. Dr. Rosenthal und sein Team arbeiten nun mit einem klinischen EKT-Versuch unter der Leitung von Dr. Yvette I. Sheline zusammen, um die Rolle der CSD in den klinischen Effekten der EKT weiter zu erforschen.
Die potenziellen Auswirkungen dieser Forschung sind weitreichend. Sollte sich bestätigen, dass die CSD-Wellen eine zentrale Rolle in der Wirksamkeit der EKT spielen, könnte dies die Anwendung der Therapie erweitern und verfeinern. Dies könnte auch dazu beitragen, das Stigma zu verringern, das EKT oft umgibt, indem es die Therapie als eine moderne und wissenschaftlich fundierte Behandlungsmethode neu positioniert.
Dr. Rosenthal hofft, dass diese Erkenntnisse dazu beitragen werden, die öffentliche Wahrnehmung der EKT zu verbessern und den Zugang zu dieser lebensrettenden Behandlung zu erleichtern. Er betont, dass EKT unter Vollnarkose und mit Muskelrelaxantien durchgeführt wird, sodass die Patienten während des Eingriffs keine Schmerzen verspüren.
Die Forschungsergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht und könnten einen Paradigmenwechsel in der Behandlung schwerer psychischer Erkrankungen einleiten. Die wissenschaftliche Gemeinschaft beobachtet gespannt, wie sich diese neuen Erkenntnisse auf die zukünftige Praxis der Elektrokrampftherapie auswirken werden.
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