WIEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Erforschung der Exosphäre des Mondes hat kürzlich einen bedeutenden Fortschritt gemacht. Wissenschaftler der TU Wien haben in Zusammenarbeit mit der NASA neue Erkenntnisse über die Entstehung dieser dünnen Gasschicht gewonnen.

Die Exosphäre des Mondes, eine extrem dünne Gasschicht, stellt Wissenschaftler seit langem vor Rätsel. Anders als die Erde besitzt der Mond keine dichte Atmosphäre, sondern nur eine Ansammlung von Atomen und Molekülen, die ihn umgeben. Die Herkunft dieser Teilchen war bisher unklar, doch nun liefern neue Untersuchungen der TU Wien entscheidende Hinweise.
Ein Team um Prof. Friedrich Aumayr hat zwei Hauptprozesse identifiziert, die zur Bildung der Exosphäre beitragen könnten: der Einschlag von Mikrometeoriten und die Wechselwirkung der Mondoberfläche mit dem Sonnenwind. Letzterer besteht aus einem kontinuierlichen Strom von Protonen und anderen geladenen Teilchen, die auf die Mondoberfläche treffen und dort eine sogenannte Sputtererosion verursachen könnten.
Erstmals wurden an der TU Wien präzise Experimente mit Originalmaterial der Apollo-16-Mission durchgeführt. Mithilfe einer speziell entwickelten Quarz-Mikrowaage konnte die Masseabnahme des Mondgesteins durch Ionenbeschuss exakt gemessen werden. Parallel dazu führten die Forscher großskalige 3D-Simulationen durch, um die komplexe Geometrie und Porosität der Mondoberfläche zu berücksichtigen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Erosionsrate durch den Sonnenwind bisher massiv überschätzt wurde. Die Struktur des Regoliths, der lockeren Staubschicht auf der Mondoberfläche, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Ionenteilchen dringen in winzige Hohlräume ein und verlieren ihre Energie durch mehrere Kollisionen, was die Effizienz des Sputterns deutlich senkt.
Diese neuen Erkenntnisse bestätigen eine kürzlich in Science Advances veröffentlichte Studie, die Mikrometeoriten als Hauptquelle der lunaren Exosphäre identifiziert hatte. Die Wiener Forscher liefern nun experimentell abgesicherte Daten, die diese Interpretation aus einem unabhängigen Blickwinkel stützen.
Die Bedeutung dieser Forschungsergebnisse ist nicht zu unterschätzen, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Artemis-Missionen der NASA und die ESA-JAXA-Mission BepiColombo zum Merkur. Ein tiefes Verständnis der Erosionsmechanismen ist für die Auswertung der dabei gewonnenen Daten unerlässlich.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Lehrer IT-Programmierung (m/w/d) für Algorithmen, Webprogrammierung und KI

Praktikant / Werkstudent (m/w/d) im Bereich KI & Digitalisierung

Praktikant KI-Governance & Regulatorik (w/m/d)

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

- Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Neue Erkenntnisse zur Exosphäre des Mondes: Mikrometeoriten als Hauptquelle" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Neue Erkenntnisse zur Exosphäre des Mondes: Mikrometeoriten als Hauptquelle" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Neue Erkenntnisse zur Exosphäre des Mondes: Mikrometeoriten als Hauptquelle« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!