SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Entdeckung einer neuen Schlüsselregion im Gehirn, die für die Planung und Ausführung von Sprachsequenzen verantwortlich ist, könnte die Art und Weise, wie wir Sprachstörungen verstehen und behandeln, revolutionieren.

Die Fähigkeit zu sprechen ist eine der komplexesten Aufgaben, die das menschliche Gehirn bewältigen kann. Lange Zeit wurde angenommen, dass das Broca-Areal im Frontallappen des Gehirns für die Koordination der Sprachmotorik verantwortlich ist. Doch neue Forschungen der Universität von Kalifornien in San Francisco haben gezeigt, dass das mittlere präzentrale Gyrus (mPrCG) eine zentrale Rolle bei der Planung und Ausführung von Sprachsequenzen spielt.
Diese Erkenntnis basiert auf Studien, bei denen Gehirnaktivitäten während Operationen aufgezeichnet und stimuliert wurden. Dabei zeigte sich, dass die Aktivität im mPrCG mit der Komplexität der gesprochenen Silbenfolgen zunimmt und dass Störungen in diesem Bereich zu Fehlern führen, die denen der Sprechapraxie ähneln.
Die Bedeutung dieser Entdeckung liegt in der Möglichkeit, neue Ansätze zur Behandlung von Sprachstörungen zu entwickeln und Technologien zur Unterstützung der Kommunikation bei gelähmten Menschen zu verbessern. Das mPrCG hilft, Sprachlaute zu Wörtern zu verknüpfen, eine Funktion, die bisher dem Broca-Areal zugeschrieben wurde.
Die Studie, die in Nature Human Behaviour veröffentlicht wurde, könnte auch dazu beitragen, die Sprachfähigkeit von Patienten nach Gehirnoperationen zu erhalten. Edward Chang, der leitende Autor der Studie, betont, dass das mPrCG eine viel wichtigere Rolle spielt, als bisher angenommen, und dass es entscheidend für die Orchestrierung der Sprachproduktion ist.
Die Forscher arbeiteten mit 14 Freiwilligen, die sich einer Gehirnoperation unterzogen, um die epileptischen Anfälle zu behandeln. Dabei wurden Elektroden auf der Oberfläche ihres Gehirns platziert, um die Gehirnsignale aufzuzeichnen, die kurz vor dem Sprechen auftreten. Diese Technologie wird routinemäßig verwendet, um die Bereiche des Gehirns zu kartieren, die an der Sprachproduktion beteiligt sind, um Schäden während der Operation zu vermeiden.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass das mPrCG eine zentrale Rolle bei der Koordination verschiedener Sprachlaute spielt und als Brücke zwischen dem, was eine Person sagen möchte, und den erforderlichen Aktionen fungiert. Diese Entdeckung eröffnet neue Forschungsrichtungen, um zu verstehen, wie das mPrCG zur Sprachproduktion beiträgt.

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