BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Europäische Union plant, die heimische Stahlindustrie durch drastisch erhöhte Zölle zu schützen. Diese Maßnahmen sollen die europäische Stahlproduktion stärken und Arbeitsplätze sichern. Gleichzeitig wird die EU als starker Verbündeter der USA im Kampf gegen Chinas Exportüberschuss positioniert.

Die Europäische Union hat sich entschlossen, die heimische Stahlindustrie durch die Einführung neuer Zölle zu schützen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die europäischen Stahlproduzenten vor den Herausforderungen durch Billigimporte, insbesondere aus China, zu bewahren. Der zuständige EU-Kommissar Stéphané Séjourné kündigte an, dass die Menge an zollfreien Importen nahezu halbiert werden soll, während der Zollsatz für Importe über dieses Maß hinaus auf 50 Prozent verdoppelt wird.
Bevor diese Maßnahmen in Kraft treten können, bedarf es der Zustimmung des Europäischen Parlaments und der EU-Staaten. Ziel ist es, die europäische Stahlproduktion zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern. Diese Initiative wird von großen Stahlproduzenten wie Thyssenkrupp Steel unterstützt, deren CEO Dennis Grimm die Notwendigkeit eines solchen Schutzes betont.
Die EU sieht sich mit über 600 Millionen Tonnen weltweiter Überkapazitäten konfrontiert, während die USA ihre Einfuhrzölle stark erhöht haben. Dies könnte dazu führen, dass Exporte, die ursprünglich für Nordamerika bestimmt waren, nach Europa umgeleitet werden und die europäischen Produzenten zusätzlich belasten. Deutschland, mit der größten Stahlindustrie in der EU, ist besonders betroffen, da die Branche unter hohen Energiekosten und der Umstellung auf klimafreundlichere Produktionsmethoden leidet.
Die deutsche Stahlindustrie fordert schon seit längerem Schutzmaßnahmen. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl hat im August konkrete Handelsinstrumente gegen unkontrollierte Importe gefordert. Rund vier Millionen Menschen arbeiten in Deutschland in stahlintensiven Sektoren, und die Branche verzeichnete 2024 zum zweiten Mal in Folge einen Umsatzrückgang um 5,3 Milliarden Euro. Bundeskanzler Friedrich Merz plant einen “Stahlgipfel”, um Lösungen zu finden.
Mit den neuen Zöllen könnte sich die EU als starker Verbündeter der USA im Kampf gegen Chinas Exportüberschuss positionieren. Die neuen Regulierungen sollen den bisherigen Schutzmechanismus der europäischen Stahlindustrie ersetzen, der im Juni nächsten Jahres ausläuft. Aus dem EU-Parlament kommt Zustimmung, wobei Abgeordnete die Maßnahmen als überfällig und entscheidend bezeichnen.

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