KOPENHAGEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk steht vor erheblichen Herausforderungen, da der Marktanteil seiner GLP-1-Medikamente in den USA unter Druck gerät. Die Konkurrenz durch nicht-autorisierte Nachahmerprodukte und regulatorische Unsicherheiten belasten das Unternehmen.
Novo Nordisk, ein führender Akteur im Bereich der Diabetesmedikamente, sieht sich in den USA mit einer zunehmenden Konkurrenz durch nicht-autorisierte Nachahmerprodukte konfrontiert. Diese sogenannten „compounded“ Versionen seiner Blockbuster-Medikamente wie Ozempic und Wegovy werden in US-Apotheken hergestellt, indem importierte Wirkstoffkomponenten verwendet werden. Finanzchef Karsten Munk Knudsen fordert daher ein Importverbot für diese Komponenten durch die US-Arzneimittelbehörde FDA.
Schätzungen zufolge nehmen derzeit etwa eine Million Menschen in den USA solche nicht autorisierten Kopien des Wirkstoffs Semaglutid ein, obwohl diese laut Gesetz seit Mai verboten sein sollten. Novo Nordisk hat in diesem Zusammenhang bereits 130 Klagen eingereicht, um gegen die unrechtmäßige Verwendung seiner Wirkstoffe vorzugehen.
Während die globale Nachfrage nach den Originalpräparaten weiterhin stark ist, zeigt sich eine deutliche Verlangsamung des Umsatzwachstums. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz mit GLP-1-Diabetesmedikamenten nur um 8 Prozent, verglichen mit 21 Prozent im Vorjahreszeitraum. Der Gesamtumsatz des Unternehmens wuchs um 5 Prozent auf rund 24 Milliarden Dollar, während der Nettogewinn um 23 Prozent auf 55,5 Milliarden Dänische Kronen kletterte. Dennoch sah sich Novo Nordisk gezwungen, seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das Gesamtjahr zu senken.
Die Prognose für das Umsatzwachstum im Jahr 2025 wurde auf 8 bis 14 Prozent reduziert, während zuvor bis zu 21 Prozent erwartet wurden. Auch beim operativen Gewinn rechnet das Unternehmen nun mit einem Plus von 10 bis 16 Prozent, statt zuvor 16 bis 24 Prozent. Diese Anpassungen spiegeln die Herausforderungen wider, denen sich Novo Nordisk in einem zunehmend umkämpften Markt gegenübersieht.
Besonders in den USA bröckeln die Marktanteile des Unternehmens. Der GLP-1-Marktanteil liegt dort laut Novo Nordisk bei 51 Prozent, während er international noch bei 71 Prozent liegt. In China bleibt die Nachfrage hinter den Erwartungen zurück, obwohl Novo Wegovy in diesem Jahr bereits in 15 neuen Märkten eingeführt hat. Finanzchef Knudsen führt die schwache Dynamik in Asien auf das verlangsamte Tempo der Markterschließung zurück, nicht auf wachsende Konkurrenz.
Der kürzliche Führungswechsel bei Novo Nordisk, mit Maziar Mike Doustdar als neuem CEO, fällt in eine Phase erhöhter Unsicherheit. Sein Vorgänger Lars Fruergaard Jørgensen hatte im Mai überraschend den Posten geräumt. Das Management kündigte an, die Kosten zu senken und die kommerzielle Umsetzung zu schärfen, um den Herausforderungen besser begegnen zu können.
Die bisherigen Erfolge mit Semaglutid geraten damit in ein neues Licht. Das Unternehmen sieht sich gezwungen, regulatorisch, juristisch und kommerziell entschlossener zu agieren, um den Rückgang des Wachstumstempos abzufedern und seine Marktposition zu verteidigen.

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