SEOUL / LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungen aus Südkorea legen nahe, dass orale Bakterien eine Rolle bei der Entstehung von Parkinson spielen könnten. Wissenschaftler haben einen Zusammenhang zwischen Streptococcus mutans, einem bekannten Verursacher von Karies, und der Entwicklung von Parkinson-Symptomen entdeckt. Diese Bakterien können sich im Darm ansiedeln und Metaboliten freisetzen, die das Gehirn erreichen und neuronalen Schaden verursachen.

Die jüngsten Forschungen aus Südkorea haben eine potenziell bahnbrechende Verbindung zwischen oralen Bakterien und der Entwicklung von Parkinson aufgedeckt. Im Mittelpunkt dieser Entdeckung steht das Bakterium Streptococcus mutans, das bisher vor allem für die Entstehung von Karies bekannt war. Die Forscher fanden heraus, dass dieses Bakterium in der Lage ist, sich vom Mund in den Darm zu bewegen und dort Metaboliten zu produzieren, die das Gehirn erreichen und neuronale Schäden verursachen können.
Besonders im Fokus steht der Metabolit Imidazolpropionat (ImP), der von Streptococcus mutans produziert wird. Dieser Metabolit kann in den Blutkreislauf gelangen und das Gehirn erreichen, wo er den Verlust dopaminerger Neuronen fördert, die für die motorischen Symptome von Parkinson verantwortlich sind. Die Forscher konnten in Mausmodellen zeigen, dass die Einführung von S. mutans in den Darm zu erhöhten ImP-Spiegeln im Blut und im Gehirn führte, was zu typischen Parkinson-Symptomen wie motorischen Beeinträchtigungen und neuroinflammatorischen Reaktionen führte.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie ist die Rolle des mTORC1-Signalwegs. Die Aktivierung dieses Signalwegs scheint entscheidend für die durch S. mutans und ImP induzierte Parkinson-Pathologie zu sein. Durch die Hemmung von mTORC1 konnten die Forscher in ihren Experimenten die neuroinflammatorischen Reaktionen und den Verlust von Neuronen signifikant reduzieren. Diese Erkenntnisse eröffnen neue Perspektiven für die Entwicklung therapeutischer Ansätze, die auf das orale und intestinale Mikrobiom abzielen, um Parkinson zu verhindern oder zu behandeln.
Die Bedeutung dieser Entdeckung liegt nicht nur in der Identifizierung eines neuen potenziellen Auslösers für Parkinson, sondern auch in der Möglichkeit, neue therapeutische Strategien zu entwickeln. Die Forschung wurde von einem Team unter der Leitung von Professor Ara Koh von der POSTECH und Professor Yunjong Lee von der Sungkyunkwan University durchgeführt und in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht. Die Unterstützung durch verschiedene Forschungsprogramme und Institutionen unterstreicht die Relevanz und das Potenzial dieser Studie für die zukünftige Parkinson-Forschung.

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