SÃO PAULO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Universität São Paulo hat gezeigt, dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale das Risiko für die Entwicklung von Schlaflosigkeit erheblich beeinflussen können. Besonders Menschen mit hohen Neurotizismuswerten, die mit emotionaler Instabilität verbunden sind, neigen stärker zu Schlafstörungen.

Die Forschungsergebnisse der Universität São Paulo legen nahe, dass Persönlichkeitsmerkmale wie Neurotizismus und Offenheit eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Schlaflosigkeit spielen. Während Neurotizismus mit einem erhöhten Risiko für Schlafstörungen verbunden ist, scheint Offenheit einen schützenden Effekt zu haben. Die Studie zeigt, dass Angst der entscheidende Mechanismus ist, der die Beziehung zwischen Neurotizismus und Schlaflosigkeit vermittelt, während Depressionen keine signifikante Rolle spielen.

Die Untersuchung, die im Journal of Sleep Research veröffentlicht wurde, analysierte die Persönlichkeitsmerkmale von 595 Teilnehmern im Alter von 18 bis 59 Jahren. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen unterteilt: eine Gruppe von Menschen mit diagnostizierter Schlaflosigkeit und eine Kontrollgruppe ohne Schlafprobleme. Die Ergebnisse zeigten, dass 61,7 % der Menschen mit Schlaflosigkeit hohe Neurotizismuswerte aufwiesen, verglichen mit 32 % in der Kontrollgruppe.

Interessanterweise hatten Personen mit hohen Offenheitswerten niedrigere Schlaflosigkeitsraten. Dies deutet darauf hin, dass Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen möglicherweise einen schützenden Effekt gegen Schlafstörungen hat. Die Forscher betonen, dass die Behandlung von Schlaflosigkeit nicht nur auf die Verbesserung des Schlafs abzielen sollte, sondern auch auf die Behandlung von Angstzuständen, die häufig mit hohen Neurotizismuswerten einhergehen.

Die Studie hebt die Bedeutung der sogenannten ‘3 Ps’ der Schlaflosigkeit hervor: Prädisposition, Auslösung und Aufrechterhaltung. Neurotizismus könnte als prädisponierender Faktor betrachtet werden, der Menschen anfälliger für Schlafstörungen macht. Die Forscher untersuchten auch, ob Symptome von Angst und Depression als Vermittler und Moderatoren der Beziehung zwischen Neurotizismus und Schlaflosigkeit fungieren könnten.

In der Praxis bedeutet dies, dass Gesundheitsdienstleister bei der Behandlung von Schlaflosigkeit auch die Persönlichkeitsmerkmale und die damit verbundenen psychologischen Faktoren ihrer Patienten berücksichtigen sollten. Die derzeit als ‘Goldstandard’ geltende Behandlung für Schlaflosigkeit ist die kognitive Verhaltenstherapie für Schlaflosigkeit (CBT-I). Allerdings gibt es in Brasilien noch zu wenige auf Schlaf spezialisierte Psychologen, um diese Therapie flächendeckend anzubieten.

Die Forscher plädieren daher für eine breitere Sichtweise und eine tiefere Auseinandersetzung mit den psychologischen Faktoren der Patienten. Die Entwicklung transdiagnostischer Behandlungsprotokolle, die Verhaltens- und psychologische Techniken integrieren, könnte eine effektivere Behandlung von Schlaflosigkeit ermöglichen. Diese Ergebnisse tragen zur Entwicklung neuer, personalisierter psychologischer und verhaltensbezogener Protokolle für die Behandlung von Schlaflosigkeit bei.

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Persönlichkeit und Schlaf: Wie Neurotizismus das Risiko für Schlaflosigkeit erhöht
Persönlichkeit und Schlaf: Wie Neurotizismus das Risiko für Schlaflosigkeit erhöht (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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