ESSEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Rückbau der Atomkraftwerke in Deutschland schreitet voran, nachdem die letzten drei Anlagen im April 2023 abgeschaltet wurden. Die Betreiber stehen vor der Herausforderung, die komplexen Rückbauprozesse sicher und effizient durchzuführen, während die Kosten und die Verantwortung für die Entsorgung der radioaktiven Abfälle im Fokus stehen.

Der Rückbau der Atomkraftwerke in Deutschland ist ein komplexes Unterfangen, das sowohl technische als auch finanzielle Herausforderungen mit sich bringt. Seit der endgültigen Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke im April 2023 sind die Betreiber verpflichtet, den Rückbau unverzüglich zu beginnen. Diese Verpflichtung ergibt sich aus dem Atomgesetz, das klare Vorgaben für den Abbau und die Entsorgung der Anlagen macht.
Insgesamt müssen 33 Kernkraftwerke mit Leistungsreaktoren in Deutschland abgebaut werden. Die meisten dieser Anlagen befinden sich im Westen des Landes. Für alle stillgelegten Kraftwerke liegen die notwendigen Genehmigungen für Stilllegung und Abbau vor. Der Rückbauprozess ist bereits in vollem Gange, wobei der Fortschritt je nach Anlage unterschiedlich weit fortgeschritten ist.
Ein besonderes Beispiel ist der Thorium-Hochtemperaturreaktor in Hamm-Uentrop, der nach der Entfernung der Brennelemente 1997 sicher eingeschlossen wurde. Diese Anlage ist die einzige in Deutschland, die im sogenannten “Sicheren Einschluss” verbleibt, wobei der nukleare Abbau erst ab 2030 vorgesehen ist. Der Rückbauprozess ist zeitaufwendig und erfordert in der Regel zehn bis fünfzehn Jahre, um die Anlagen aus der atomrechtlichen Überwachung zu entlassen.
Die Kosten für den Rückbau sind erheblich. Die Betreiberfirmen sind für die Stilllegung, den Abbau und die fachgerechte Verpackung der radioaktiven Abfälle verantwortlich. Die Zwischen- und Endlagerung übernimmt der Bund. Die Stromkonzerne haben Milliardenbeträge in einen Fonds eingezahlt, um diese Verpflichtungen zu erfüllen. Der Rückbau eines Reaktorblocks kann rund eine Milliarde Euro kosten, wobei die tatsächlichen Kosten variieren können.
In Ostdeutschland ist die Finanzierung des Rückbaus anders geregelt, da die Kernkraftwerke Greifswald und Rheinsberg zu DDR-Zeiten staatlich waren. Hier übernimmt der Bund die Kosten. Kritische Stimmen, wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), bemängeln die langen Zeiträume, die für den Rückbau benötigt werden, und fordern, dass der Schutz von Mensch und Umwelt vor radioaktiver Strahlung oberste Priorität haben muss.

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