HAMBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Investitionen der Bundeswehr in die Rüstungsindustrie haben erhebliche Auswirkungen auf den Norden Deutschlands, insbesondere auf die großen Werften und mittelständischen Unternehmen.
Die Entscheidung der Bundesregierung, das Verteidigungsbudget erheblich zu erhöhen, hat die Rüstungsindustrie im Norden Deutschlands in den Fokus gerückt. Mit einem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro soll die Bundeswehr modernisiert werden, und ein erheblicher Teil dieser Mittel fließt in die Region. Große Werften in Kiel, Wolgast und Hamburg profitieren von Aufträgen zum Bau neuer Fregatten und U-Boote, während ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) in Kiel mit der Modernisierung und dem Bau neuer U-Boote beauftragt wurde.
Während die großen Unternehmen von klar definierten Großaufträgen profitieren, stehen viele mittelständische Zulieferer vor Herausforderungen. Diese Unternehmen, die häufig sowohl zivile als auch militärische Produkte herstellen, müssen sich mit langen Bewilligungs- und Planungsphasen auseinandersetzen. Die Finanzierung ist oft schwierig, da Banken Kredite ohne feste Auftragsbestätigungen zögern zu vergeben.
Ein Beispiel für ein mittelständisches Unternehmen, das von den Investitionen profitiert, ist Vincorion aus Wedel bei Hamburg. Das Unternehmen liefert Energiesysteme für Schützenpanzer und ist Teil eines Netzwerks von Firmen, die Sicherheits- und Rettungskomponenten für Flugzeuge und Schiffe herstellen. Laut dem Arbeitskreis Wehrtechnik Schleswig-Holstein waren bereits vor zwei Jahren fast 8.500 Menschen in der Rüstungsindustrie des nördlichsten Bundeslandes beschäftigt, mit steigender Tendenz.
Auch im niedersächsischen Unterlüß expandiert der Rüstungskonzern Rheinmetall seinen Standort massiv. Mit 3.000 Mitarbeitern und dem Bau einer neuen Munitionsfabrik wird die lokale Wirtschaft gestärkt, auch wenn der Wohlstand in der Region noch nicht vollständig angekommen ist.
Die langen Bewilligungs- und Planungsphasen stellen jedoch ein Problem dar. Vom Beschluss des ersten Sondervermögens bis zur Verplanung der Mittel vergingen zweieinhalb Jahre. Experten befürchten, dass neue Waffensysteme erst dann einsatzbereit sind, wenn sie bereits veraltet sind. Zudem treiben die gestiegene Nachfrage und die Preisentwicklung die Kosten in die Höhe, da alle NATO-Staaten ihre Verteidigungsetats erhöht haben.
Die mittelständische Wirtschaftsstruktur Deutschlands, die normalerweise von Vorteil ist, kann beim schnellen Hochlauf der Rüstungsproduktion zum Problem werden. McKinsey schätzt, dass an jedem Panzer mindestens 150 mittelständische Unternehmen beteiligt sind. Diese Unternehmen können zwar auf Aufträge hoffen, aber ohne feste Zusagen können sie ihre Produktionskapazitäten nicht auf Verdacht erhöhen.
Zusätzlich zum Fachkräftemangel stellt sich die Frage, welche Mengen tatsächlich bestellt werden. Es bleibt abzuwarten, wie schnell das Geld fließt und die Wirtschaft im großen Stil profitiert. Die Rüstungsindustrie im Norden steht vor einer spannenden, aber auch herausfordernden Zukunft.
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