MOSKAU / LONDON (IT BOLTWISE) – Russland unternimmt einen erneuten Versuch, seine LNG-Exporte über das Arctic LNG 2-Terminal zu steigern, indem es eine sogenannte Schattenflotte einsetzt. Doch trotz dieser Bemühungen bleibt die Nachfrage gedämpft, da verlässliche Abnehmer fehlen, insbesondere in den wichtigen Märkten China und Indien.
Russland steht vor der Herausforderung, seine LNG-Exporte wiederzubeleben, nachdem Sanktionen und politische Unsicherheiten die Logistik und den Absatz im vergangenen Jahr erheblich beeinträchtigt haben. Das Arctic LNG 2-Terminal, das ursprünglich als Herzstück der russischen Strategie zur Verdreifachung der LNG-Ausfuhren bis 2030 geplant war, sieht sich nun mit einer ungewissen wirtschaftlichen Perspektive konfrontiert.
Erstmals seit Oktober hat ein LNG-Tanker, die Iris, am Terminal angelegt. Dieses Arc4-Schiff mit eisverstärktem Rumpf könnte die Nordostpassage Richtung Asien nutzen, sofern die saisonalen Bedingungen es zulassen. Doch ohne verlässliche Abnehmer bleibt die wirtschaftliche Perspektive unsicher. Marktbeobachter wie Malte Humpert vom Arctic Institute sehen in der zusammengezogenen Schattenflotte Potenzial für eine Wiederaufnahme des Handels, vorausgesetzt, es finden sich abnahmebereite Kunden.
Die Nachfrage in China und Indien, zwei der größten potenziellen Märkte, ist jedoch rückläufig. Während China seine LNG-Importe reduziert hat, halten sich indische Interessenten zurück. Westliche Kunden wiederum fürchten sekundäre Sanktionen, was die Absatzmöglichkeiten weiter einschränkt. Die Biden-Administration hatte im Vorjahr gezielt gegen Unternehmen und Schiffe vorgegangen, die mit Arctic LNG 2 verbunden sind, und es bleibt unklar, wie die neue US-Regierung unter Donald Trump auf mögliche Lieferungen reagieren wird.
Satellitenbilder vom 25. Juni zeigen, dass zwei Produktionseinheiten des Terminals flackern, ein Indikator dafür, dass sie entweder produzieren oder gekühlt werden. Ohne funktionierende Ausfuhrlogistik droht die Lagerkapazität erneut an ihre Grenzen zu stoßen, wie bereits im Oktober geschehen. Analysten wie Jan-Eric Fahnrich von Rystad Energy sehen daher eine kurzfristige Exportaufnahme als operativ notwendig, nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen.
Für den Mehrheitsaktionär Novatek bleibt die Lage delikat. Die Chancen, LNG zu Dumpingpreisen in Asien abzusetzen, stehen zwar besser als in Europa, doch ob das ausreicht, um die teure Infrastruktur auszulasten, ist fraglich. Die politische Unsicherheit und die Herausforderungen auf den internationalen Märkten machen es schwierig, eine klare Strategie zu entwickeln.
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