BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In Deutschland werden jährlich tausende Patienten Opfer von Behandlungsfehlern, die oft zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten führen. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert nun eine schnellere finanzielle Unterstützung für die Betroffenen.

In Deutschland sind Behandlungsfehler ein ernstes Problem, das jährlich tausende Patienten betrifft. Diese Fehler reichen von zu spät entdeckten Krankheiten über falsche Medikamentengaben bis hin zu fehlerhaften chirurgischen Eingriffen. Trotz der Möglichkeit, medizinische Fehler durch Gutachten überprüfen zu lassen, stehen viele Betroffene vor jahrelangen Rechtsstreitigkeiten, um Entschädigungen zu erhalten.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz, vertreten durch ihren Vorstand Eugen Brysch, fordert die neue schwarz-rote Koalition auf, Maßnahmen zu ergreifen, um den Opfern von Behandlungsfehlern schneller finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen. Ein vorgeschlagener Ansatz ist die Einrichtung eines Fonds, in den Krankenkassen, Kliniken und Ärzte einzahlen sollen. Dieser Fonds könnte als Härtefallfonds dienen, um die Betroffenen zu entschädigen.
Obwohl die Idee eines solchen Fonds nicht neu ist und bereits von früheren Bundesregierungen in Betracht gezogen wurde, fehlt es bislang an konkreten Umsetzungen. Brysch betont, dass die geplante Regierung dieses Thema auf ihre politische Agenda setzen muss, auch wenn es im aktuellen Koalitionsvertrag nicht explizit erwähnt wird.
Die Statistik der Medizinischen Dienste zeigt, dass in 2.679 von 12.438 untersuchten Fällen ein Behandlungsfehler als Ursache für Schäden bestätigt wurde. In rund einem Drittel dieser Fälle resultierten Dauerschäden, die in schweren Fällen zu Pflegebedürftigkeit, Blindheit oder Lähmung führten. Zudem starben 75 Patienten infolge medizinischer Fehler.
Die Dunkelziffer der nicht gemeldeten oder nicht erkannten Behandlungsfehler ist hoch. Viele Fälle werden direkt zwischen Patienten und Krankenhäusern oder durch Haftpflichtversicherungen geregelt, während andere vor Gericht landen. Experten fordern seit über 20 Jahren die Einrichtung eines Fonds, der in solchen Fällen Nothilfe leisten kann.
Eine wirksame Fehlerkultur in Krankenhäusern und Arztpraxen ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Die systematische Erfassung kritischer Ereignisse sollte verpflichtend werden, um die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern und zukünftige Fehler zu vermeiden.

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