MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Wales zeigt, dass die Impfung gegen Gürtelrose nicht nur vor der Krankheit selbst schützt, sondern auch das Risiko einer Demenzerkrankung um 20 Prozent senken kann. Diese Erkenntnisse basieren auf einer natürlichen Experimentieranordnung, die es den Forschern ermöglichte, den kausalen Effekt der Impfung auf das Demenzrisiko zu isolieren.

Die jüngsten Forschungsergebnisse aus Wales könnten einen bedeutenden Einfluss auf die öffentliche Gesundheit haben. Eine Studie, die in der renommierten Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Impfung gegen Gürtelrose das Risiko, an Demenz zu erkranken, um 20 Prozent über einen Zeitraum von sieben Jahren reduziert. Diese Entdeckung basiert auf einem natürlichen Experiment, das durch die Einführung eines Impfprogramms in Wales im Jahr 2013 ermöglicht wurde.
Die Forscher nutzten eine Methode, die in der Wirtschaftswissenschaft als Regression-Discontinuity-Design bekannt ist, um den Einfluss der Impfung auf das Demenzrisiko zu untersuchen. Diese Methode ermöglicht es, kausale Zusammenhänge zu identifizieren, indem sie die Unterschiede zwischen zwei Gruppen analysiert, die sich nur in einem entscheidenden Punkt unterscheiden: dem Zugang zur Impfung. In diesem Fall war das Geburtsdatum der entscheidende Faktor.
Die Studie zeigt, dass Personen, die nach dem 2. September 1933 geboren wurden und somit Anspruch auf die Impfung hatten, ein signifikant geringeres Risiko aufwiesen, an Demenz zu erkranken, als diejenigen, die vor diesem Datum geboren wurden. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Implikationen für die Prävention von Demenz haben, insbesondere angesichts der alternden Bevölkerung in vielen Industrieländern.
Die Forscher betonen, dass die Impfung gegen Gürtelrose nicht nur vor der Krankheit selbst schützt, sondern auch unerwartete positive Effekte auf die Gehirngesundheit haben könnte. Dies könnte neue Wege für die öffentliche Gesundheitspolitik eröffnen, um das Risiko von Demenzerkrankungen zu reduzieren.
Dr. Markus Eyting von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, einer der Hauptautoren der Studie, erklärt, dass die Anwendung wirtschaftswissenschaftlicher Methoden auf medizinische Daten eine Brücke zwischen diesen beiden Disziplinen schlägt. Diese interdisziplinäre Herangehensweise könnte in Zukunft häufiger genutzt werden, um die Wirksamkeit von Gesundheitsmaßnahmen zu bewerten.
Die Ergebnisse der Studie wurden durch die Analyse von elektronischen Gesundheitsdaten aus Wales untermauert. Diese Daten zeigten, dass die Impfrate bei Personen, die nur eine Woche zu alt waren, um Anspruch auf die Impfung zu haben, bei nur 0,01 Prozent lag, während sie bei denjenigen, die nur eine Woche jünger waren, bei 47,2 Prozent lag. Diese deutliche Differenz in der Impfrate ermöglichte es den Forschern, den Einfluss der Impfung auf das Demenzrisiko klar zu identifizieren.
Die Studie hebt hervor, dass die Schutzwirkung der Impfung besonders bei Frauen stärker ausgeprägt ist als bei Männern. Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede könnten auf unterschiedliche Immunantworten zurückzuführen sein und erfordern weitere Untersuchungen.
Insgesamt zeigt die Forschung, dass die Impfung gegen Gürtelrose nicht nur eine wichtige Maßnahme zur Prävention der Krankheit selbst ist, sondern auch einen unerwarteten Schutz gegen Demenz bieten könnte. Diese Erkenntnisse könnten die Grundlage für neue Strategien zur Förderung der Gehirngesundheit im Alter bilden.

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