MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Siemens steht vor einer bedeutenden Herausforderung: Der geplante Abbau von 2750 Stellen in Deutschland wirft Fragen zur Zukunft des Standorts auf, während gleichzeitig 50 Millionen Euro in die Transformation investiert werden.
Siemens, ein führendes Unternehmen der Industrie, hat kürzlich angekündigt, 2750 Stellen in Deutschland abzubauen. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der das Unternehmen gleichzeitig 50 Millionen Euro in die Transformation investiert. Diese Maßnahmen werfen Fragen auf, wie Siemens seine Verpflichtungen gegenüber dem Standort Deutschland mit den wirtschaftlichen Notwendigkeiten in Einklang bringt.
Der Abbau der Stellen erfolgt im Rahmen eines globalen Plans, der insgesamt 6000 Arbeitsplätze in der Sparte Digital Industries betrifft. Trotz der drastischen Maßnahmen verlief der Prozess in Deutschland relativ ruhig, da Siemens, die IG Metall und der Betriebsrat schnell einen Interessenausgleich erzielten. Dies zeigt, dass Siemens bemüht ist, den Abbau sozialverträglich zu gestalten, indem interne Versetzungen, Frührenten und Weiterbildungen angeboten werden.
Ein zentraler Punkt der Diskussion ist die Frage, ob Siemens’ Bekenntnis zum Standort Deutschland glaubwürdig ist. Während in München neue Arbeitsplätze geschaffen werden, fallen in Leipzig und Erlangen hunderte Stellen weg, obwohl die Auftragsbücher voll sind. Diese scheinbare Doppelmoral wird von vielen kritisch betrachtet.
Die Ursachen für den Stellenabbau liegen weniger in internen Krisen, sondern vielmehr in einem zyklischen Abschwung, der durch strategische Fehleinschätzungen verstärkt wurde. Insbesondere die Nachfrage aus China und der Automobilindustrie blieb hinter den Erwartungen zurück, was zu überfüllten Lagern führte. Siemens reagiert darauf mit der Strategie “China Accelerates 2.0”, die 18 neue Produkte für den chinesischen Markt umfasst.
Gleichzeitig investiert Siemens in die Schaffung neuer Arbeitsplätze an anderen Standorten. Im erweiterten Zugwerk in München-Allach sollen 500 neue Stellen entstehen, die auch für umgeschulte Mitarbeiter aus dem Digitalbereich offenstehen. Diese Investitionen in Weiterbildung und Umschulungen zeigen, dass Siemens die Transformation ernst nimmt.
Ein weiterer Aspekt des Interessenausgleichs ist die Tarifangleichung für 11.000 Mitarbeiter, die bisher unter schlechteren Bedingungen arbeiteten. Diese Maßnahme wird von der IG Metall als Durchbruch angesehen und zeigt, dass Siemens nicht nur abbauen, sondern auch integrieren will.
Judith Wiese, Personalvorständin bei Siemens, betont das klare Bekenntnis zum Standort Deutschland. Doch die Frage bleibt, wie nachhaltig dieses Bekenntnis ist, wenn gleichzeitig in großem Umfang Stellen abgebaut werden. Siemens hat sich einer Allianz deutscher Unternehmen angeschlossen, die bis zu 300 Milliarden Euro investieren wollen, vorausgesetzt, die politischen Rahmenbedingungen verbessern sich.
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