Die neuen Spielregeln zur Identifizierung von KI-Gewinnern

LONDON (IT BOLTWISE) – Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) verändert die Spielregeln für Investoren und Startups gleichermaßen. Was heute als innovativ gilt, kann morgen bereits als Standard angesehen werden.

Die Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren eine beispiellose Transformation in nahezu allen Branchen ausgelöst. Diese Entwicklung beeinflusst nicht nur die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten, sondern auch, wie Investoren potenzielle KI-Startups bewerten. Yoni Heilbronn, Managing Partner von IL Ventures, und Elad Ziklik, strategischer Berater für KI, betonen, dass Produkt-Markt-Fit und die Fähigkeit zur Umsetzung weiterhin im Mittelpunkt stehen. Doch bei KI-Startups ist es entscheidend, ob das Team nachhaltig innoviert.

Die Geschwindigkeit, mit der sich die KI-Technologie entwickelt, bedeutet, dass Innovationen schnell zu Standards werden können. Ein kleines Team kann heute in wenigen Monaten das erreichen, wofür früher Dutzende von Mitarbeitern Jahre benötigten. Daher suchen Investoren nicht nur nach starken Produkten, sondern auch nach Teams, die sich schnell anpassen, kontinuierlich lernen und eine Verteidigungsstrategie über das Modell hinaus entwickeln können.

Die Bewertung von KI-Startups unterscheidet sich von traditionellen Investitionen. Während klassische Metriken wie Bruttomargen und Kundenbindungsraten weiterhin wichtig sind, gibt es bei KI-Unternehmen zusätzliche Faktoren zu berücksichtigen. Dazu gehören die Kosten für die Modellinferenz pro Nutzer und die Skalierbarkeit der Infrastruktur. Wenn Startups auf Basis von Foundation Models arbeiten, ist es entscheidend, wie sich diese Kosten auf die Bruttomargen auswirken.

Ein weiteres Risiko bei der Investition in KI-Unternehmen ist die Abhängigkeit von externen APIs, wie denen von OpenAI oder Google. Änderungen in den Preisstrukturen oder Nutzungsbedingungen können die Wirtschaftlichkeit eines Startups über Nacht gefährden. Zudem besteht Unsicherheit in Bezug auf regulatorische Anforderungen, insbesondere in Bereichen wie Gesundheit, Finanzen oder Bildung.

Die Auswirkungen von KI auf traditionelle Industrien sind tiefgreifend. Unternehmen, die sich nicht mit der Frage auseinandersetzen, wie KI ihr Geschäft verändert, riskieren, den Anschluss zu verlieren. In der industriellen Automatisierung, Logistik und Fertigung wird KI die Art und Weise, wie Fabriken und Lagerhäuser betrieben werden, grundlegend verändern.

In Israel, einem Zentrum für Deep-Tech-Innovationen, gibt es vielversprechende Entwicklungen in Bereichen wie KI-native Entwicklungstools und vertikale Agenten für spezifische Sektoren. Dennoch gibt es auch Lücken, insbesondere bei produktorientierten, benutzerfreundlichen KI-Startups. Die besten Gründer sind oft diejenigen, die tiefes Verständnis für ein spezifisches Problem oder eine Branche mitbringen und dies mit technologischem Know-how kombinieren.

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