SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Die geplante Einführung einer Gebühr von 100.000 US-Dollar für H-1B-Visa könnte die US-amerikanische Startup-Szene erheblich beeinträchtigen. Diese Maßnahme könnte den Zugang zu internationalem Talent erschweren und somit die Innovationskraft der Startups schwächen. Experten warnen vor einem möglichen Rückgang der Risikokapitalinvestitionen und einer Verlagerung von Talenten nach Europa.

Die geplante Einführung einer Gebühr von 100.000 US-Dollar für H-1B-Visa durch die US-Regierung sorgt für Aufregung in der Startup-Szene. Diese Maßnahme könnte insbesondere junge Unternehmen hart treffen, die auf internationales Talent angewiesen sind, um ihre Innovationskraft zu stärken. Die H-1B-Visa ermöglichen es Unternehmen, hochqualifizierte ausländische Arbeitskräfte in Bereichen wie IT, Gesundheitswesen und Ingenieurwesen einzustellen. Bereits jetzt sind diese Visa aufgrund begrenzter jährlicher Quoten schwer zu bekommen.
Desmond Lim, CEO und Mitbegründer der HR-Plattform Workstream, berichtete, dass alle H-1B-Anträge seines Unternehmens im letzten Jahr abgelehnt wurden. Dies sei besonders enttäuschend, da die wenigen erfolgreichen H-1B-Einstellungen zuvor sowohl für die Mitarbeiter als auch für das Unternehmen lebensverändernd gewesen seien. Lim betont, dass jede Einstellung in einem frühen Startup entscheidend ist und die hohen Gebühren die Rekrutierungsstrategien erheblich erschweren könnten.
Auch andere Startups und Unternehmen, die auf H-1B-Talente setzen, sind besorgt. Alma, ein in San Francisco ansässiges Legal-Tech-Startup, das Einwanderungsberatung anbietet, verzeichnete einen Anstieg der Anfragen um das Hundertfache seit der Ankündigung der neuen Gebühren. Die Gründerin Aizada Marat äußerte Bedenken, dass kleinere Unternehmen nicht in der Lage sein werden, die hohen Gebühren zu zahlen und gleichzeitig wettbewerbsfähige Gehälter anzubieten.
Venture-Capital-Experten warnen, dass die neuen Gebühren die Attraktivität von US-Startups für Investoren mindern könnten. Alexandre Lazarow von Fluent Ventures betont, dass Startups oft auf globales Talent angewiesen sind, um zu skalieren, und dass die hohen Gebühren ihre Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen könnten. Manish Singh von Crossbridge Capital sieht die Gefahr, dass Investoren ihr Kapital verstärkt in europäische Märkte lenken könnten, wo die Bedingungen für Talente und Investitionen günstiger erscheinen.
Die Unsicherheit rund um die US-Einwanderungspolitik könnte zudem eine Umkehr des sogenannten „Brain Drain“ bewirken, bei dem hochqualifizierte Arbeitskräfte die USA verlassen, um in Europa oder anderen Regionen bessere Chancen zu suchen. Laura Willming von Octopus Ventures beobachtet, dass Talente, die die USA einst als bevorzugtes Ziel ansahen, nun ernsthaft Alternativen in Europa in Betracht ziehen.

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