LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Bedrohung für Linux-Systeme hat die Sicherheitsforscher in Alarmbereitschaft versetzt. Der als Plague bekannte Backdoor nutzt eine bösartige PAM-Modul-Implementierung, um Authentifizierungsmechanismen zu umgehen und unbemerkt Zugriff zu erlangen.
Die Entdeckung eines neuen, raffinierten Backdoors namens Plague hat die Sicherheitsgemeinschaft aufgerüttelt. Dieser Backdoor tarnt sich als bösartiges PAM-Modul (Pluggable Authentication Module) und ermöglicht es Angreifern, Authentifizierungsprozesse zu umgehen und unbemerkt auf SSH-Dienste zuzugreifen. PAM ist ein flexibles System, das in Unix-ähnlichen Betriebssystemen wie Linux verwendet wird, um Authentifizierungsaufgaben zu verwalten. Es erlaubt Administratoren, verschiedene Authentifizierungsmethoden zu integrieren, ohne bestehende Programme ändern zu müssen.
Obwohl verschiedene Varianten dieses Backdoors im letzten Jahr auf VirusTotal hochgeladen wurden, wurden sie durchweg als nicht bösartig eingestuft. Dies zeigt die Raffinesse und die Fähigkeit des Backdoors, herkömmliche Erkennungsmethoden zu umgehen. Plague verfügt über fortschrittliche Funktionen wie Anti-Debugging, um Analysen zu verhindern, und String-Obfuskation, um sensible Daten zu verbergen. Zudem nutzt es ein statisches Passwort für verdeckten Zugang und kann Sitzungsartefakte löschen, um eine Entdeckung zu vermeiden.
Die Obfuskationstechniken von Plague sind besonders bemerkenswert. Frühe Versionen verwendeten einfache XOR-Verschlüsselung, während spätere Proben komplexere Routinen wie KSA/PRGA-ähnliche Verfahren implementierten. Die neuesten Versionen fügen eine Schicht eines deterministischen Zufallsbitgenerators (DRBG) hinzu. Diese Änderungen zielen darauf ab, sowohl automatisierte als auch manuelle Analysen zu blockieren, indem sie Strings und deren Speicheradressen verbergen. Um dem entgegenzuwirken, entwickelten Forscher ein benutzerdefiniertes IDA Pro-Plugin, das Unicorn verwendet, um Strings zu emulieren und zu extrahieren.
Plague enthält auch Anti-Debugging-Funktionen, wie das Überprüfen von ld.so.preload oder das Umbenennen seiner selbst, und bereinigt seine SSH-Sitzungsspuren, indem es wichtige Umgebungsvariablen löscht und die Shell-Historie auf /dev/null umleitet. Diese Maßnahmen gewährleisten die Tarnung und Persistenz des Backdoors.
Die Herkunft des Plague-Backdoors ist noch unbekannt, aber eine frühe Probe mit dem Namen „hijack“ könnte Hinweise liefern. Nach der Deobfuskation zeigt sich ein versteckter Verweis auf den Film „Hackers“ mit der Zeile: „Uh. Mr. The Plague, sir? I think we have a hacker,“ die nach pam_authenticate als Nachricht des Tages angezeigt wird.
Der Plague-Backdoor stellt eine ausgeklügelte und sich entwickelnde Bedrohung für Linux-Infrastrukturen dar, die zentrale Authentifizierungsmechanismen ausnutzt, um Tarnung und Persistenz zu wahren. Seine Nutzung fortschrittlicher Obfuskation, statischer Anmeldedaten und Umgebungsmanipulation macht ihn besonders schwer zu erkennen, wenn man sich auf herkömmliche Methoden verlässt.

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