BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die finanzielle Belastung für Bewohner von Pflegeheimen in Deutschland nimmt weiter zu, während politische Lösungen auf sich warten lassen. Aktuelle Daten zeigen, dass die monatlichen Eigenanteile erheblich gestiegen sind, was den Druck auf die Betroffenen erhöht.
Die Kosten für Pflegeheime in Deutschland steigen unaufhaltsam, was die finanzielle Belastung für viele Bewohner und deren Familien erheblich erhöht. Im Durchschnitt liegen die monatlichen Eigenanteile für das erste Jahr in einem Pflegeheim bei über 3.108 Euro, was einen Anstieg von 124 Euro seit Jahresbeginn und 237 Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese Entwicklung sorgt für zunehmende Besorgnis, da politische Maßnahmen zur Entlastung der Betroffenen bisher ausbleiben.
Besonders auffällig sind die regionalen Unterschiede bei den Pflegekosten. Während Bremen mit durchschnittlich 3.449 Euro pro Monat die Liste anführt, ist Sachsen-Anhalt mit 2.595 Euro vergleichsweise am günstigsten. Diese Beträge umfassen nicht nur die Pflegekosten, sondern auch Beiträge für Unterkunft, Verpflegung, Investitionen und Ausbildungskosten. Die Pflegeversicherung deckt dabei nur einen Teil der anfallenden Ausgaben ab.
Der Verband der Ersatzkassen erklärt den Anstieg der Kosten vor allem mit den wachsenden Personal- und Lebenshaltungskosten. Allein für die Pflege zahlen Heimbewohner im Durchschnitt 1.862 Euro monatlich – ein Plus von 184 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Kosten für Unterkunft und Verpflegung sind auf 1.018 Euro gestiegen.
Um die finanzielle Belastung zu mildern, erhalten Pflegebedürftige seit 2022 sogenannte Entlastungszuschläge, die nach Aufenthaltsdauer gestaffelt sind. Im ersten Jahr reduzieren sie den Eigenanteil für die Pflege um 15 Prozent und steigern sich auf bis zu 75 Prozent ab dem vierten Jahr. Dennoch sind die Belastungen im Schnitt auf 1.991 Euro gestiegen, auch mit höchsten Zuschlägen.
Ulrike Elsner, Vorstandschefin des Ersatzkassenverbands, hebt die langanhaltende Zunahme der Eigenbeteiligung hervor und kritisiert den mangelnden politischen Willen zur Umsetzung notwendiger Reformen. Eine Übernahme der Investitionskosten durch die Länder könnte monatlich 507 Euro Entlastung bringen.
Gesundheitsministerin Nina Warken betont die Dringlichkeit von Lösungen seitens einer neuen Arbeitsgruppe von Bund und Ländern, deren Ergebnisse bis Jahresende erwartet werden. Ziel ist es, eine Pflege zu schaffen, die kein Armutsrisiko mehr darstellt. Dazu zählt auch die Stabilisierung der Pflegeversicherung, die aufgrund steigender Kosten und ausbleibender Reformen gefährdet ist.
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