SEOUL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Studie aus Südkorea zeigt, dass steigende Temperaturen, bedingt durch den Klimawandel, das Risiko für Depressionen erhöhen können. Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf die Auswirkungen des Klimawandels auf die psychische Gesundheit, insbesondere in urbanen Gebieten.

Der Klimawandel ist ein globales Phänomen, das durch steigende Temperaturen, veränderte Wetterbedingungen und häufigere extreme Wetterereignisse gekennzeichnet ist. Viele Experten sind sich einig, dass menschliche Aktivitäten, insbesondere die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Abholzung, die Hauptursachen für diesen Wandel sind. Diese Aktivitäten führen zu erhöhten Treibhausgasemissionen, die Wärme in der Erdatmosphäre einschließen und so zur globalen Erwärmung beitragen.
Eine neue Studie aus Südkorea hat nun einen Zusammenhang zwischen steigenden Temperaturen und einem erhöhten Risiko für Depressionen festgestellt. Die Forscher um Horim A. Hwang analysierten Daten aus der Korea Community Health Survey, einer jährlichen landesweiten Umfrage, die Daten von Koreanern ab 19 Jahren sammelt. Die Ergebnisse zeigen, dass mit jedem Anstieg der durchschnittlichen Jahrestemperatur um 1°C die Wahrscheinlichkeit, mindestens moderate depressive Symptome zu haben, um 13% steigt.
Besonders betroffen sind Erwachsene im Alter von 19 bis 40 Jahren sowie Personen, die seit 20 Jahren oder länger in derselben Metropolregion leben. In städtischen Gebieten war der Anstieg der Wahrscheinlichkeit sogar noch höher, mit einem Anstieg von 22% für jede Erhöhung der Temperatur um 1°C. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass urbane Gebiete besonders anfällig für die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die psychische Gesundheit sind.
Die Studie hebt hervor, dass die durchschnittliche globale atmosphärische Temperatur im Jahr 2023 um 1,45°C über dem vorindustriellen Niveau lag. Diese Temperaturerhöhungen führen zu häufigeren Hitzewellen, die sowohl physische als auch psychische Gesundheitsprobleme verursachen können. Während die Auswirkungen von Hitze auf die körperliche Gesundheit gut dokumentiert sind, ist weniger über die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit bekannt.
Die Forscher verwendeten Daten von Google Earth Engine und der Korea Meteorological Administration, um die Temperaturveränderungen in verschiedenen Bezirken Koreas zu berechnen. In städtischen Bezirken war die durchschnittliche Jahrestemperatur im Jahr 2021 um 1,2°C höher als im Referenzzeitraum 1961-1990. In ländlichen Bezirken gab es hingegen keine signifikanten Temperaturveränderungen.
Obwohl die Studie einen klaren Zusammenhang zwischen steigenden Temperaturen und einem erhöhten Depressionsrisiko aufzeigt, betonen die Autoren, dass keine kausalen Schlussfolgerungen gezogen werden können. Es ist wahrscheinlich, dass auch andere Faktoren zu den beobachteten Veränderungen beitragen. Dennoch unterstreichen die Ergebnisse die Notwendigkeit, die Auswirkungen des Klimawandels auf die psychische Gesundheit weiter zu erforschen.
Die Studie mit dem Titel “Association between increase in temperature due to climate change and depressive symptoms in Korea” wurde von Horim A. Hwang, Ayoung Kim, Whanhee Lee, Hyeon Woo Yim und Sanghyuk Bae verfasst und im Journal of Affective Disorders veröffentlicht.

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