ZÜRICH / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen bei der Schweizer Großbank UBS werfen ein Schlaglicht auf die Risiken von FX-Derivaten, die in der Finanzberatung zunehmend in den Fokus geraten. Nach erheblichen Verlusten durch strukturierte Devisenderivate sieht sich die Bank gezwungen, zahlreiche Entschädigungen zu leisten und ihre Kundenbeziehungen zu überdenken.

Die UBS steht derzeit im Zentrum einer Debatte über die Risiken von FX-Derivaten, nachdem sie erhebliche Verluste durch sogenannte Range Target Profit Forwards hinnehmen musste. Diese hochspekulativen Finanzprodukte sind besonders anfällig für Währungsschwankungen, wie sie zuletzt durch die Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump zu neuen Handelszöllen ausgelöst wurden. Der plötzliche Anstieg des Schweizer Franken führte zu unerwarteten Verlusten bei vielen Investoren.
Um den entstandenen Schaden zu begrenzen, hat die UBS mehr als 100 sogenannte „Goodwill-Zahlungen“ an betroffene Kunden geleistet. Diese Entschädigungen sollen die Verluste abmildern, die durch die unerwartete Aufwertung des Franken entstanden sind. Die betroffenen Verträge bieten moderate Gewinne, solange sich der Wechselkurs in einem vorab definierten Band bewegt. Gerät das Währungspaar jedoch aus der Range, drohen hohe Verluste.
Besonders besorgniserregend ist, dass diese Produkte auch an Kunden mit Vermögen ab 600.000 Schweizer Franken verkauft wurden. Experten wie Vedanta Hedging warnen, dass solche Instrumente nur in geringer Dosierung Teil eines professionellen Währungsabsicherungsprogramms sein sollten. Andernfalls handle es sich um reine Spekulationsgeschäfte, die für unerfahrene Anleger erhebliche Risiken bergen.
Die UBS ist nicht die einzige Bank, die mit solchen Problemen konfrontiert ist. Ähnliche Konstrukte führten bereits in Spanien, dem Vereinigten Königreich und anderen Märkten zu anhaltenden Rechtsstreitigkeiten, auch mit Namen wie Deutsche Bank, Goldman Sachs oder BNP Paribas im Zentrum. Nach dem Brexit-Votum explodierten in Großbritannien die Beschwerden zu komplexen FX-Derivaten, was häufig zu außergerichtlichen Vergleichen führte.
Die Schweizer Großbank hat den Schaden zügig erkannt und versucht, ihn zu kompensieren. Dies ist auch dem regulatorischen Umfeld geschuldet: Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma hat die UBS im Fokus, insbesondere nach der Notübernahme der krisengeschüttelten Credit Suisse. Eine Verschärfung der Kapitalanforderungen steht im Raum, um die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten.
Gleichzeitig bemüht sich die Branche weltweit, Regeln für die Verantwortlichkeit in Beratung und Vertrieb zu lockern, um Privatanlegern riskantere Finanzprodukte zugänglich zu machen. Der Vorfall bei der UBS ist damit nicht nur ein interner Rückschlag, sondern auch ein branchenweiter Weckruf: Wenn politische Unsicherheiten und Währungsvolatilität zunehmen, wird es nicht bei einem Einzelfall bleiben.

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