US-Regierung stoppt HIV-Impfstoffforschung: Ein Rückschlag für die Wissenschaft

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Entscheidung der US-Regierung, ein bedeutendes Forschungsprogramm zur Entwicklung eines HIV-Impfstoffs abrupt zu beenden, hat in der wissenschaftlichen Gemeinschaft für Empörung gesorgt.

Die plötzliche Einstellung eines vielversprechenden US-amerikanischen Forschungsprogramms zur Entwicklung eines HIV-Impfstoffs durch die Trump-Administration hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Wissenschaftler, die jahrelang an diesem Projekt gearbeitet haben, sind schockiert über die Entscheidung, die auch die Entwicklung von Behandlungen für COVID-19 und Autoimmunerkrankungen vorangetrieben hat. Die Forscher an der Duke University und dem Scripps Research Institute wurden darüber informiert, dass ihre Finanzierung eingestellt wird.

Ein hochrangiger Beamter, der anonym bleiben wollte, erklärte gegenüber der New York Times, dass die NIH-Leitung die Fortführung des Konsortiums für HIV/AIDS-Impfstoffentwicklung und Immunologie nicht unterstützt. Stattdessen wolle man sich auf bestehende Ansätze zur Eliminierung von HIV/AIDS konzentrieren. Diese Entscheidung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da die HIV-Infektionsraten weltweit weiterhin hoch sind.

In den USA leben über 1,2 Millionen Menschen mit HIV, und allein im Jahr 2023 wurden weltweit 1,3 Millionen neue Infektionen gemeldet. Die Einstellung des Programms ist Teil eines umfassenderen Rückzugs der Bundesregierung aus der HIV-Forschung. Auch die Finanzierung eines separaten klinischen Versuchs eines von Moderna entwickelten HIV-Impfstoffs wurde pausiert.

Die Entscheidung hat bereits spürbare Auswirkungen, insbesondere in den USA. In Texas wurden HIV-Präventionsmaßnahmen vorübergehend ausgesetzt, und in Mecklenburg County, North Carolina, mussten zehn Mitarbeiter des Gesundheitsamtes entlassen werden. Auch in Afrika berichten mehrere Länder von erheblichen Störungen in der Präventionsarbeit aufgrund von Verzögerungen bei der US-Hilfe.

Experten sind sich einig, dass die Beendigung der HIV-Pandemie ohne einen Impfstoff nicht möglich ist. John Moore, ein HIV-Forscher am Weill Cornell Medical College, betonte, dass die mehrjährige Investition der NIH in fortschrittliche Impfstofftechnologien nicht leichtfertig aufgegeben werden sollte. Die Teams von Duke und Scripps hatten einen neuen Ansatz verfolgt, indem sie breit neutralisierende Antikörper untersuchten, die in Tierversuchen gezeigt haben, dass sie gegen mehrere Virusstämme schützen können.

Während seiner ersten Amtszeit unterstützte Präsident Trump die Bemühungen zur Eindämmung der HIV-Epidemie. In seiner zweiten Amtszeit jedoch hat seine Regierung die Präventionsbemühungen drastisch reduziert, mehrere Zuschüsse für Präventionsmedikamente gestrichen und die HIV-Präventionsabteilung der CDC geschlossen. Obwohl Beamte sagen, dass die Arbeit möglicherweise an eine noch zu gründende Bundesbehörde übertragen wird, wurden bisher keine Details bekannt gegeben.

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