MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Dominanz großer US-Tech-Unternehmen wie Alphabet und Microsoft stellt eine zunehmende Bedrohung für die Medienvielfalt dar. Kultur- und Medienstaatsminister Wolfram Weimer fordert ein neues Rahmenwerk, das Lizenzrechte sichert und den Wettbewerb fördert. Eine Digitalabgabe allein reicht nicht aus, um die Macht dieser Konzerne zu brechen, betont Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.

Die zunehmende Dominanz von US-amerikanischen Tech-Giganten wie Alphabet und Microsoft wirft ernsthafte Fragen zur Zukunft der Medienvielfalt auf. Kultur- und Medienstaatsminister Wolfram Weimer hat auf den Münchner Medientagen die Notwendigkeit eines neuen rechtlichen Rahmens betont, der Lizenzrechte sichert und den Wettbewerb fördert. Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass Monopolstrukturen die freie Medienlandschaft weiter bedrohen.
Weimer sieht die Lösung in einer engen Zusammenarbeit mit den USA, um ein internationales Regelwerk zu etablieren. Er plant, noch im November ein Eckpunkte-Papier in die parlamentarische Diskussion einzubringen, das Anfang nächsten Jahres in das Gesetzgebungsverfahren übergehen könnte. Ziel ist es, bis 2026 ein wirksames Gesetz zu etablieren, das den Einfluss der Tech-Giganten eindämmt.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder äußerte sich hingegen zurückhaltend zu Weimers Vorschlägen. Er betonte, dass eine Digitalabgabe allein nicht ausreiche, um den Einfluss der großen internationalen Unternehmen auszugleichen. Vielmehr sei es entscheidend, technologische Souveränität und eigene Standards zu entwickeln, um auf Augenhöhe mit den Tech-Giganten zu agieren.
Die Diskussion um den Umgang mit Digital- und KI-Riesen wie Google und ChatGPT war eines der zentralen Themen der Medientage München. Die Konferenz, die als größte ihrer Art in Deutschland gilt, zog rund 5.000 Medienschaffende an. Besonders die neuen KI-Funktionen in Suchmaschinen und Internet-Browsern sorgen für Unruhe in der Medienbranche, da sie Inhalte von Medienunternehmen nutzen, ohne dass die Nutzer auf deren Angebote klicken.
Weimer kritisierte die Praktiken der KI-Riesen scharf und warf ihnen “geistigen Vampirismus” und “digitalen Kolonialismus” vor. Diese Unternehmen würden die Inhalte der Medienbranche ausbeuten, ohne angemessene Gegenleistungen zu bieten. Die Einführung einer Digitalabgabe könnte ein erster Schritt sein, um diese Ungleichgewichte zu korrigieren.
Die Herausforderungen, die durch die Dominanz der US-Tech-Unternehmen entstehen, sind vielfältig. Neben der Bedrohung der Medienvielfalt geht es auch um die Frage der technologischen Souveränität Europas. Experten sind sich einig, dass Europa eigene technologische Standards entwickeln muss, um nicht in Abhängigkeit von den USA zu geraten.
Der Weg zu mehr Wettbewerb und einer fairen Medienlandschaft ist lang und steinig. Doch die Diskussionen auf den Münchner Medientagen zeigen, dass das Bewusstsein für die Problematik wächst und erste Schritte in Richtung einer Lösung unternommen werden. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Weichen für eine zukunftsfähige Medienlandschaft zu stellen.

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