MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie beleuchtet die faszinierende Verbindung zwischen Sprach- und visuellen Verarbeitungszentren im menschlichen Gehirn und deren Einfluss auf unser Farbgedächtnis.
Die Fähigkeit, sich an die typischen Farben bekannter Objekte zu erinnern, hängt stark von der Verbindung zwischen den visuellen und sprachverarbeitenden Bereichen des Gehirns ab. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass Patienten mit Schlaganfall, die eine Unterbrechung dieser neuronalen Verbindungen erlitten haben, Schwierigkeiten haben, sich an die Farben von Objekten zu erinnern. Diese Erkenntnisse wurden durch den Einsatz von fMRT und Diffusionsbildgebung gewonnen, die die Zusammenarbeit zwischen dem ventralen okzipitotemporalen Kortex (VOTC) und Sprachregionen wie dem anterioren Temporallappen aufzeigen.
Die Studie, die in der Fachzeitschrift PLOS Biology veröffentlicht wurde, hebt hervor, dass Sprache nicht nur zur Beschreibung der Welt dient, sondern auch eine strukturelle Rolle bei der Wahrnehmung und Speicherung von Informationen spielt. Die Forscher fanden heraus, dass stärkere Verbindungen zwischen den Sprach- und visuellen Verarbeitungsregionen mit einer besseren Repräsentation von Objektfarben im VOTC korrelieren. Diese Ergebnisse konnten nicht durch Unterschiede in den Schlaganfall-Läsionen der Patienten oder durch andere kognitive Prozesse erklärt werden.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Studie ist die Untersuchung von Patienten mit Demenz, die Schäden im anterioren Temporallappen aufweisen. Trotz intakter visueller Verarbeitungsbereiche haben diese Patienten Schwierigkeiten, sich an die Farben von Objekten zu erinnern. Dies unterstreicht die Bedeutung der Sprachregionen für die Speicherung von sensorischen Informationen.
Die Forscher testeten, ob eine durch Schlaganfall verursachte Schädigung der neuronalen Verbindungen zwischen den Sprach- und sensorischen Assoziationssystemen die Fähigkeit der Patienten beeinträchtigt, Objekte mit ihren typischen Farben zu assoziieren. Die Ergebnisse zeigten, dass die strukturelle Integrität der weißen Substanzverbindungen zwischen der Sprachregion des anterioren Temporallappens und dem ventralen visuellen Kortex entscheidend für die neuronale Repräsentation von Objektfarben ist.
Diese Studie liefert wichtige Einblicke in die komplexe Verbindung zwischen Sprache und visueller Wahrnehmung im menschlichen Gehirn. Sie zeigt, dass Sprache nicht nur ein Kommunikationsmittel ist, sondern auch die Art und Weise beeinflusst, wie sensorische Erfahrungen in Wissen umgewandelt werden. Die Ergebnisse könnten weitreichende Implikationen für die Behandlung von Patienten mit Schlaganfall oder Demenz haben, indem sie neue Ansätze zur Rehabilitation und Therapie eröffnen.
Die Forschung wurde von verschiedenen chinesischen Institutionen unterstützt, darunter das STI2030-Major Project und die National Natural Science Foundation of China. Die Förderer hatten keinen Einfluss auf das Studiendesign, die Datenerhebung und -analyse oder die Veröffentlichung der Ergebnisse.
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