LONDON (IT BOLTWISE) – Fledermäuse sind nicht nur für ihre Fähigkeit bekannt, im Dunkeln zu navigieren, sondern auch für ihre bemerkenswerte Gesundheit. Forscher der University of Rochester haben kürzlich entdeckt, dass diese Tiere über einzigartige biologische Mechanismen verfügen, die sie vor Krebs schützen. Diese Entdeckungen könnten bedeutende Auswirkungen auf die menschliche Medizin haben.
Fledermäuse sind faszinierende Kreaturen, die nicht nur durch ihre Fähigkeit, im Dunkeln zu fliegen, beeindrucken, sondern auch durch ihre bemerkenswerte Gesundheit. Forscher der University of Rochester haben kürzlich herausgefunden, dass Fledermäuse über einzigartige biologische Mechanismen verfügen, die sie vor Krebs schützen. Diese Entdeckungen könnten bedeutende Auswirkungen auf die menschliche Medizin haben.
Im Vergleich zu anderen Tieren, die eine lange Lebensspanne haben, wie der Grönlandhai, der über 250 Jahre alt werden kann, sind Fledermäuse ebenfalls bemerkenswert langlebig. Einige Arten können bis zu 25 Jahre alt werden, was in menschlichen Jahren etwa 180 Jahren entspricht. Bemerkenswert ist, dass sie diese lange Lebensdauer ohne das Auftreten von Krebs erreichen.
Die Forscher der University of Rochester, darunter die Biologen Vera Gorbunova und Andrei Seluanov, haben vier Fledermausarten untersucht: die kleine braune Fledermaus, die große braune Fledermaus, die Höhlennektarfledermaus und die Jamaika-Fruchtfledermaus. Sie fanden heraus, dass diese Tiere über eine Reihe von biologischen Abwehrmechanismen verfügen, die sie vor Krebs schützen. Ein entscheidender Faktor ist das Tumorsuppressorgen p53, das in Fledermäusen besonders aktiv ist und Krebszellen während der Apoptose, einem Prozess, der unerwünschte Zellen eliminiert, beseitigen kann.
Interessanterweise tragen kleine braune Fledermäuse zwei Kopien des p53-Gens, was ihre Fähigkeit zur Krebsabwehr verstärkt. Diese genetische Ausstattung ähnelt der von Elefanten, die ebenfalls eine hohe p53-Aktivität aufweisen. Während Menschen auch das p53-Gen besitzen, treten Mutationen auf, die seine krebshemmenden Eigenschaften beeinträchtigen und in etwa 50% der menschlichen Krebserkrankungen vorkommen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Enzym Telomerase, das in Fledermäusen eine unendliche Zellvermehrung ermöglicht. Dies verhindert die sogenannte replikative Seneszenz, die die Zellteilung auf eine bestimmte Anzahl von Teilungen beschränkt. Da Seneszenz altersbedingte Entzündungen fördert, die zum Alterungsprozess beitragen, könnte das Fehlen dieser in Fledermäusen zur Langlebigkeit beitragen. Trotz der potenziellen Gefahr einer unkontrollierten Zellvermehrung, die Krebs begünstigen könnte, verhindert die hohe p53-Aktivität in Fledermäusen die Entstehung von Tumoren.
Darüber hinaus verfügen Fledermäuse über einzigartige Immunsysteme, die es ihnen ermöglichen, eine Vielzahl tödlicher Viren zu überleben. Diese oder ähnliche Immunanpassungen könnten auch Tumore erkennen und eliminieren sowie Entzündungen dämpfen, was eine krebshemmende Wirkung haben könnte. Die Forscher fanden heraus, dass es nur zwei Schritte braucht, damit normale Fledermauszellen bösartig werden, was bedeutet, dass Fledermäuse nicht von Natur aus resistent gegen Krebs sind, sondern über robuste Tumorsuppressormechanismen verfügen.
Die Ergebnisse der Studie haben wichtige Implikationen für die Krebsbehandlung beim Menschen. Insbesondere bestätigt die Studie, dass eine erhöhte p53-Aktivität, die bereits von einigen Krebsmedikamenten angestrebt wird, das Wachstum von Krebszellen eliminieren oder verlangsamen kann. Diese Forschung ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Wissenschaftler die Natur nach Lösungen für menschliche Herausforderungen durchsuchen. Obwohl die Studie sich auf Fledermäuse konzentriert, ist das ultimative Ziel immer, eine Heilung für Krebs beim Menschen zu finden.
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