LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie beleuchtet, wie Alkohol die Wahrnehmung unseres Körpers beeinflusst und welche Bedeutung dies für das Verständnis von Sucht haben könnte.
Alkohol ist seit langem bekannt für seine Fähigkeit, sowohl die mentale als auch die körperliche Wahrnehmung zu verändern. Eine kürzlich veröffentlichte Studie im Journal of Psychopharmacology hat nun untersucht, wie Alkohol die Fähigkeit beeinflusst, interne Körpersignale wahrzunehmen, ein Prozess, der als Interozeption bekannt ist. Diese Forschung könnte wichtige Erkenntnisse für das Verständnis von Alkoholabhängigkeit liefern.
Die Studie zeigt, dass Menschen, die weniger körperliche Empfindungen wahrnehmen, dazu neigen, Alkohol als stimulierender und weniger sedierend zu empfinden. Diese Wahrnehmungsmuster sind mit einem erhöhten Risiko für Alkoholmissbrauch verbunden. Die Forscher untersuchten, wie Alkohol die Interozeption beeinflusst, indem sie 37 erwachsene soziale Trinker in einem doppelblinden, placebokontrollierten Design testeten.
Teilnehmer erhielten entweder eine moderate Dosis Alkohol oder ein Placebo-Getränk. Während der Sitzungen wurden sie gebeten, mithilfe eines digitalen Werkzeugs namens emBODY zu kartieren, wo sie körperliche Empfindungen wie Kribbeln oder Taubheit spürten. Diese Karten zeigten deutliche Unterschiede zwischen den Alkohol- und Placebo-Bedingungen, insbesondere während der ansteigenden Phase der Blutalkoholkonzentration.
Interessanterweise war die Stärke der körperlichen Empfindungen mit tatsächlichen physiologischen Veränderungen verbunden. Ein Anstieg der Herzfrequenz während der ansteigenden Phase sagte stärkere körperliche Empfindungen voraus. Diese Empfindungen beeinflussten auch, wie die Teilnehmer ihre mentale Verfassung wahrnahmen: Mehr körperliche Empfindungen führten zu Berichten über stärkere Sedierung und weniger Stimulation.
Die Forscher fanden heraus, dass Menschen, die weniger körperliche Empfindungen wahrnahmen, Alkohol als stimulierender empfanden, was auf eine Diskrepanz zwischen der körperlichen Reaktion und dem subjektiven Bewusstsein hindeutet. Diese Diskrepanz könnte erklären, warum einige Menschen ein höheres Risiko für problematisches Trinken haben, da sie Alkohol als angenehmer und weniger beeinträchtigend empfinden.
Die Studie hebt auch hervor, dass die Wahrnehmung von Körperempfindungen mit der Fähigkeit zusammenhängt, den eigenen Herzschlag genau zu beurteilen. Dies deutet darauf hin, dass körperliche Empfindungen und interozeptives Bewusstsein während der Intoxikation eng miteinander verbunden sein könnten. Die Forscher arbeiten derzeit an Folgeuntersuchungen, um zu erforschen, wie diese Empfindungen mit Verlangen und Kater zusammenhängen.
Obwohl die Studie einige Einschränkungen hat, wie die relativ kleine Stichprobengröße, bietet sie wertvolle Einblicke in die Rolle der Körperwahrnehmung bei der Alkoholintoxikation. Sie legt nahe, dass Menschen, die weniger auf ihre inneren Zustände achten, möglicherweise anfälliger für Alkoholmissbrauch sind, nicht weil sie mangelnde Selbstkontrolle haben, sondern weil sie die Warnsignale ihres Körpers nicht vollständig registrieren.
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