WÜRZBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die medizinische Praxis verspricht, die Gesundheitsversorgung zu revolutionieren. Doch während Studien die Vorteile betonen, zeigen sich Patienten skeptisch gegenüber der neuen Technologie.
Die Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin wird von vielen als bedeutender Fortschritt angesehen, der die Gesundheitsversorgung optimieren könnte. Studien prognostizieren, dass KI in der Lage ist, Diagnosen zu verbessern und administrative Aufgaben zu erleichtern. Doch eine kürzlich im Fachblatt JAMA Network Open veröffentlichte Studie zeigt, dass Patienten oft Zweifel an der Kompetenz von Ärzten haben, die KI einsetzen.
In der Studie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Charité Berlin wurden über 1.200 Freiwillige gebeten, fiktive Arztanzeigen zu bewerten. Die Anzeigen unterschieden sich nur in der Information, ob die Ärzte KI nutzen. Die Ergebnisse waren eindeutig: Ärzte, die KI einsetzten, wurden als weniger kompetent und vertrauenswürdig wahrgenommen.
Ein möglicher Grund für diese Skepsis könnte die Sorge sein, dass Ärzte blind den Empfehlungen der KI folgen könnten. Die Autoren der Studie betonen, dass eine transparente Kommunikation über den Einsatz von KI entscheidend ist, um Vertrauen zu schaffen. Ärzte sollten die Vorteile der Technologie hervorheben und mögliche Bedenken der Patienten ausräumen.
Christian Ledig von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg weist darauf hin, dass KI-Systeme deterministisch sind und lediglich Muster erkennen. Es sei wichtig, Ängste vor autonomen Systemen abzubauen und die Technologie als Werkzeug zu verstehen, das Ärzten hilft, ihre Arbeit effizienter zu gestalten.
Felix Nensa vom Universitätsklinikum Essen ergänzt, dass die Akzeptanz von KI in der Medizin davon abhängt, ob die Anwendungen nachvollziehbar und kontrollierbar sind. Transparenz sei nicht nur ein technisches, sondern auch ein kommunikatives Designkriterium, das Vertrauen fördert.
Die Diskussion über den Einsatz von KI in der Medizin ist komplex. Während einige Experten vorschlagen, den Einsatz von KI-Tools nicht immer offenzulegen, um Misstrauen zu vermeiden, betont ein Forschungsteam der Stanford University die Notwendigkeit klarer Richtlinien. Kliniken sollten offenlegen, welche KI-Tools sie nutzen, und Patientenvertreter in Entscheidungsprozesse einbeziehen.
Die Zukunft der KI in der Medizin hängt stark von der Akzeptanz durch Patienten und medizinisches Personal ab. Es ist entscheidend, dass die Technologie als unterstützendes Werkzeug wahrgenommen wird, das die menschliche Betreuung nicht ersetzt, sondern ergänzt. Nur so kann die Gesundheitsversorgung durch KI tatsächlich menschlicher werden.
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