Wondermind: Finanzielle Turbulenzen und Entlassungen bei Selena Gomez’ Startup

LOS ANGELES / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Das von Selena Gomez mitbegründete Mental-Health-Startup Wondermind steht vor großen Herausforderungen. Trotz eines vielversprechenden Starts sieht sich das Unternehmen nun mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert, die zu massiven Entlassungen führten.

Wondermind, das von Selena Gomez, ihrer Mutter Mandy Teefey und der Unternehmerin Daniella Pierson gegründet wurde, hat kürzlich fast zwei Drittel seiner Belegschaft entlassen. Diese drastische Maßnahme folgte auf Berichte über erhebliche finanzielle Probleme, die das Unternehmen in den letzten Wochen erschütterten. Neun von fünfzehn Mitarbeitern verloren ihre Jobs, was die Zukunft des Startups ungewiss erscheinen lässt.

Das Unternehmen, das vor vier Jahren ins Leben gerufen wurde, hatte sich zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein für mentale Gesundheit durch Inhalte wie Podcasts und Artikel zu stärken. Selena Gomez, die selbst öffentlich über ihre bipolare Störung sprach, wollte mit Wondermind einen persönlichen Beitrag leisten. Doch Idealismus allein reichte nicht aus, um den wirtschaftlichen Realitäten standzuhalten.

In den letzten Wochen konnten weder Gehälter noch Rechnungen an Freelancer und Dienstleister bezahlt werden. Mandy Teefey, die CEO des Unternehmens, erklärte in einem internen Meeting, dass sie sogar einen Kredit auf ihr Haus aufgenommen habe, um das Unternehmen über Wasser zu halten. Diese Maßnahmen verdeutlichen die ernste Lage, in der sich Wondermind befindet.

Ein Unternehmenssprecher versicherte, dass die finanziellen Probleme „bereinigt“ seien und alle Schulden beglichen würden. Dennoch wurden am selben Tag fast alle Mitarbeiter über ihre Entlassung informiert. Ihnen wurde zugesichert, dass sie bis zum 12. Mai bezahlt würden, mit einer zusätzlichen Abfindung von zwei Wochen. Die Rückerstattung von Krankenversicherungsbeiträgen steht jedoch noch aus.

Wondermind wollte sich nicht zu den Entlassungen äußern und verwies auf „Wachstumsschmerzen“, wie sie viele Startups erleben. Die Trennung habe nichts mit den Aussagen mehrerer Angestellter gegenüber der Presse zu tun, betonte die Firma. Mandy Teefey sei ausschließlich darauf fokussiert, die Arbeitsplätze zu sichern und das Unternehmen weiterzuentwickeln.

Von Selena Gomez selbst gab es keinen Kommentar. Obwohl sie offiziell als Chief Innovation Officer fungiert, ist sie laut einem aktuellen Mitarbeiter kaum in die operative Arbeit eingebunden. In den letzten drei Jahren soll sie das Team nur einmal getroffen haben, was Fragen zu ihrem Engagement aufwirft.

Bereits Ende März traten die finanziellen Probleme offen zutage, als erstmals das Gehalt ausblieb. Der Versicherungsanbieter Sequoia hatte bereits zwei Wochen zuvor sämtliche Leistungen gekündigt, was auf verzögertes Investorengeld zurückgeführt wurde. Eine geplante Series-B-Finanzierungsrunde kam offenbar nie zustande.

Wondermind hatte 2022 rund 5 Millionen US-Dollar eingesammelt, unter anderem von Serena Williams’ VC-Firma und anderen Investoren. Das Unternehmen wurde damals mit rund 100 Millionen US-Dollar bewertet. Doch seit 2023 versuchte Wondermind vergeblich, neues Kapital zu beschaffen.

Nach der erneut ausgebliebenen Gehaltszahlung am 30. April gab Teefey bekannt, dass sie ihr Haus beleihen musste, um ausstehende Schulden zu begleichen. Zwei Angestellte bestätigten, dass unter anderem eine PR-Agentur auf 60.000 US-Dollar wartet.

Selena Gomez, die laut Berichten ein Vermögen von 700 Millionen US-Dollar besitzt, hat derzeit andere Prioritäten. Sie ist mit Projekten wie „Only Murders In The Building“ und ihrem siebten Album beschäftigt. Diese Entwicklungen werfen Fragen über die Zukunft von Wondermind auf und ob das Unternehmen seine ursprünglichen Ziele noch erreichen kann.

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