MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Abschaltung der 3G-Netze in Deutschland hat weitreichende Auswirkungen auf die Automobilindustrie, insbesondere auf die vernetzten Dienste in Fahrzeugen. Während einige Hersteller wie Mercedes-Benz bereits Maßnahmen ergriffen haben, um auf die veränderten Bedingungen zu reagieren, stehen viele Autobesitzer vor Herausforderungen, die sie bei der Anschaffung ihrer Fahrzeuge nicht erwartet hatten.

Die Abschaltung der 3G-Netze in Deutschland Ende 2021 hat nicht nur die Mobilfunklandschaft verändert, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf die Automobilindustrie, insbesondere auf die vernetzten Dienste in Fahrzeugen. Viele Fahrzeuge, die noch auf 2G- oder 3G-Technologie setzen, sind nun mit eingeschränkten Funktionen konfrontiert. Mercedes-Benz hat beispielsweise die EQ-App für den Smart EQ abgeschaltet, da die Übertragungsraten des 2G-Netzes nicht ausreichen, um die erforderlichen Dienste zuverlässig zu unterstützen.
Für viele Besitzer von Elektro-Smarts kam die Abschaltung der App überraschend, da sie beim Kauf nicht ausreichend über die bevorstehenden Änderungen informiert wurden. Die Süddeutsche Zeitung berichtete, dass einige Kunden erst ein oder zwei Jahre zuvor ihre Fahrzeuge erworben hatten, ohne auf die bevorstehende Abschaltung hingewiesen worden zu sein. Dies wirft Fragen zur Transparenz und Kommunikation seitens der Hersteller auf.
Mercedes-Benz argumentiert, dass die technischen Bedingungen des 2G-Netzes nicht die erforderlichen Qualitätsstandards für die Remote-Dienste gewährleisten können. Der ADAC vermutet jedoch, dass wirtschaftliche Überlegungen ebenfalls eine Rolle spielen könnten, da der Betrieb der App für den Hersteller möglicherweise nicht mehr rentabel ist. Die Verantwortung für die Abschaltung der 2G/3G-Technologie wird von Mercedes-Benz auf die Mobilfunkanbieter geschoben, obwohl die Einführung von LTE bereits seit 2010 im Gange ist.
Eine Nachrüstlösung für die betroffenen Fahrzeuge bietet Mercedes-Benz nicht an, was bei einigen Nutzern auf Unverständnis stößt. Ein findiger Smart-Besitzer hat jedoch eine eigene Lösung entwickelt, die über den OBD-Zugang die Fahrzeugdaten ausliest und per 4G an einen Server des Open Vehicle Monitoring Systems (OVMS) sendet. Diese Lösung ermöglicht es, weiterhin auf wichtige Fahrzeugdaten wie den Ladestand des Akkus zuzugreifen.
Während der Mercedes-Benz Notruf und der gesetzliche Notruf weiterhin über das 2G-Netz funktionieren, bleibt unklar, welche weiteren Modelle von der Abschaltung vernetzter Dienste betroffen sein könnten. Mercedes-Benz gibt an, dass bei einigen Modellen Einschränkungen bei der Nutzung der Mercedes-me-Dienste auftreten können, ohne jedoch konkrete Modelle zu benennen.
Andere Hersteller wie BMW, Audi und VW wurden ebenfalls zu ihrer Strategie im Umgang mit der 3G-Abschaltung befragt. Die Antworten dieser Hersteller könnten Aufschluss darüber geben, wie die Automobilindustrie insgesamt auf die Herausforderungen der Netzabschaltung reagiert und welche Lösungen für die Zukunft geplant sind.

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