PARANAL / CHILE / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Europäische Südsternwarte hat mit dem 4MOST-Teleskop ein bahnbrechendes Instrument in Betrieb genommen, das die spektroskopische Himmelsdurchmusterung revolutionieren soll. Mit der Fähigkeit, Licht von 2400 Himmelsobjekten gleichzeitig zu analysieren, wird 4MOST in den kommenden fünf Jahren einen umfassenden Katalog von etwa 30 Millionen Objekten erstellen. Diese Daten werden neue Einblicke in die Verteilung Dunkler Materie und die Entwicklung des Universums ermöglichen.

Die Europäische Südsternwarte hat mit dem 4-metre-Multi-Object-Spectroscopic Telescope (4MOST) ein innovatives Instrument in Betrieb genommen, das die spektroskopische Himmelsdurchmusterung der südlichen Hemisphäre revolutionieren soll. Das Teleskop, das am Paranal-Observatorium in Chile steht, hat am 18. Oktober 2025 erstmals das Licht des Nachthimmels eingefangen. Dieser Meilenstein markiert den Beginn einer neuen Ära in der astronomischen Forschung, da 4MOST in der Lage ist, Licht von 2400 Himmelsobjekten gleichzeitig in 18.000 Farbkomponenten zu zerlegen.
Die spektroskopische Analyse, die das Zerlegen von Licht in seine Spektralfarben umfasst, liefert wertvolle Informationen über die physikalischen Eigenschaften von Himmelskörpern, wie ihre Temperatur, chemische Zusammensetzung und Bewegung. Diese Daten sind entscheidend für das Verständnis der Entstehungs- und Entwicklungsprozesse von Sternen, Planeten und Galaxien. Besonders interessant ist die Möglichkeit, neue Erkenntnisse über die Verteilung von Dunkler Materie im Universum zu gewinnen, ein Bereich, der bisher weitgehend unerforscht ist.
Die Universität Hamburg ist mit ihrem Exzellenzcluster “Quantum Universe” maßgeblich an diesem Projekt beteiligt. Professor Jochen Liske, leitender Wissenschaftler am Exzellenzcluster, betont die Bedeutung von 4MOST für die Erforschung Dunkler Materie. Die statistische Verteilung dieser Materie könnte Rückschlüsse auf ihre physikalischen Eigenschaften erlauben, was ein bedeutender Fortschritt in der Astrophysik wäre. Die Universität Hamburg hat zwei Millionen Euro zur Entwicklung des Instruments beigesteuert, wobei ein Großteil in die Entwicklung eines der drei Spektrographen floss.
4MOST wurde von einem internationalen Konsortium aus 30 Universitäten und Forschungsinstituten in Europa und Australien entwickelt und gebaut. Die Leitung obliegt dem Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP), das auch den wissenschaftlichen Betrieb des Instruments übernimmt. Die Kombination aus großem Sichtfeld, der Anzahl gleichzeitig beobachteter Objekte und der Vielzahl erfasster Spektralfarben macht 4MOST weltweit einzigartig. In den nächsten fünf Jahren wird das Teleskop einen umfassenden Katalog mit physikalischen Parametern von etwa 30 Millionen Objekten erstellen, die über den gesamten südlichen Himmel verteilt sind.

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