LONDON (IT BOLTWISE) – Die Suche nach legalen Alternativen zu Cannabis hat in den letzten Jahren zur Entdeckung von Hexahydrocannabinol (HHC) geführt, einem synthetischen Cannabinoid, das in vielen Regionen als legal gilt. Eine neue Studie zeigt jedoch, dass insbesondere die Variante 9(R)-HHC ähnliche psychoaktive Effekte wie THC aufweist und somit potenzielle Risiken birgt.
Die jüngste Forschung, veröffentlicht im Journal of Psychopharmacology, beleuchtet die Wirkungen von 9(R)-HHC, einem spezifischen Epimer von Hexahydrocannabinol, das in Mäusen ähnliche Verhaltens- und psychoaktive Effekte wie das bekannte THC hervorruft. Diese Entdeckung wirft Fragen zur Sicherheit und zum Missbrauchspotential von HHC-Produkten auf, die oft als legale Cannabis-Alternativen vermarktet werden.
Hexahydrocannabinol, kurz HHC, ist ein synthetisches Cannabinoid, das in den letzten Jahren in hanf-basierten Produkten aufgetaucht ist. Während THC, der Hauptwirkstoff in Cannabis, gut erforscht und reguliert ist, bleibt HHC weitgehend unerforscht. Die Studie untersuchte die beiden häufigsten Formen von HHC, 9(R)-HHC und 9(S)-HHC, und fand heraus, dass die Unterschiede in ihrer chemischen Struktur zu erheblich unterschiedlichen Wirkungen führen können.
Forscher von RTI International und der U.S. Drug Enforcement Administration führten eine Reihe von Verhaltensstudien an männlichen Mäusen durch, um die Effekte von HHC zu untersuchen. Dabei kam der sogenannte Cannabinoid-Tetrad-Test zum Einsatz, der vier klassische Effekte von Cannabinoiden bei Nagetieren misst: reduzierte Bewegung, verminderte Schmerzempfindlichkeit, gesenkte Körpertemperatur und Katalepsie. Diese Effekte deuten darauf hin, dass ein Stoff die Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn aktiviert.
Die Ergebnisse zeigten, dass sowohl THC als auch 9(R)-HHC starke und konsistente Effekte in allen vier Bereichen hervorriefen, was darauf hindeutet, dass 9(R)-HHC die Cannabinoid-Rezeptoren ähnlich wie THC aktiviert. Im Gegensatz dazu zeigte 9(S)-HHC nur zwei der vier Effekte und war deutlich weniger potent.
Die Studie legt nahe, dass 9(R)-HHC ein hohes Potential hat, die psychoaktiven und verhaltensbezogenen Effekte von THC zu imitieren, während 9(S)-HHC dies nur in hohen Dosen tut. Bei sehr hohen Dosen von 9(R)-HHC traten bei den Mäusen jedoch auch schwere Nebenwirkungen wie Krämpfe und Muskelsteifheit auf, und einige Tiere starben Tage nach den Tests.
Diese Ergebnisse werfen wichtige Fragen zur Nutzung und Regulierung von HHC-Produkten beim Menschen auf. Da 9(R)-HHC ähnlich wie THC wirkt, könnten ähnliche Risiken bestehen, einschließlich Missbrauchspotential und negativer kognitiver oder psychiatrischer Effekte. Die Autoren der Studie betonen die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen, um diese Risiken beim Menschen zu bewerten.
Die Studie weist jedoch auch auf einige Einschränkungen hin. So wurden nur männliche Mäuse untersucht, und es ist unklar, ob weibliche Tiere oder Menschen dieselben Reaktionen zeigen würden. Auch die Langzeitsicherheit wurde nicht untersucht, da nur Einzeldosen verwendet wurden. Zukünftige Forschungen müssen die Effekte wiederholter Exposition, mögliche Abhängigkeit und andere Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit der Nutzung von HHC untersuchen.
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