MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Regelung in Österreich hat unerwartete Auswirkungen auf den grenznahen Handel. Die Erhöhung des Mehrwegflaschenpfands hat zu einem Phänomen geführt, das als Pfandtourismus bezeichnet wird. Diese Entwicklung hat sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Implikationen, die weit über die Landesgrenzen hinausreichen.

Die Erhöhung des Mehrwegflaschenpfands in Österreich hat eine neue Form des Grenztourismus ausgelöst, die als Pfandtourismus bekannt geworden ist. Diese Entwicklung erinnert an den bereits bekannten Tanktourismus, bei dem Menschen die Grenze überqueren, um von günstigeren Spritpreisen zu profitieren. Nun nutzen viele die höheren Pfandbeträge in Österreich, um finanziellen Vorteil zu erlangen.
Der Hintergrund dieser Entwicklung liegt in der jüngsten Erhöhung des Pfands für Mehrwegflaschen in Österreich. Das Pfand für eine leere Glasflasche wurde von 9 auf 20 Cent angehoben, während das Pfand für einen leeren Getränkekasten bereits doppelt so hoch war wie in Deutschland. Diese Unterschiede führen dazu, dass ein Getränkekasten mit 20 leeren Glasflaschen in Österreich 3,90 Euro mehr einbringt als in Deutschland.
Besonders betroffen sind Händler, die sowohl in Deutschland als auch in Österreich tätig sind. Wenn ein Kasten Bier in Deutschland gekauft und in Österreich zurückgegeben wird, entsteht ein finanzieller Verlust für die Händler. Diese Situation hat zu Diskussionen über die Fairness und die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen der neuen Regelung geführt.
Die Erhöhung des Pfands in Österreich zielt darauf ab, die Rücklaufquote von Mehrwegflaschen zu steigern. Laut Berichten werden bis zu sechs Prozent der Bierflaschen nicht ordnungsgemäß zurückgegeben, sondern im Müll entsorgt oder in der Natur liegengelassen. Die neue Regelung soll diesem Trend entgegenwirken, wird jedoch von einigen als ausnutzbar angesehen.
Während einige Händler von einem Anstieg des Pfandtourismus berichten, sehen andere das Phänomen als überschaubar an. Der Rewe-Konzern bezeichnete die Auswirkungen als geringfügig, während der Verband der Brauereien Österreichs von einem leichten Anstieg der Rückgaben in grenznahen Gebieten spricht.
In Deutschland wird derzeit über eine mögliche Erhöhung des Mehrwegpfands diskutiert. Der Bayerische Brauerbund sieht das österreichische Modell als näher an der Realität, da die Kosten für die Beschaffung von Leergut gestiegen sind. Dennoch befürchten deutsche Brauereien, dass eine Erhöhung des Pfands zu Preissteigerungen führen könnte, die Kunden abschrecken.
Die Debatte über das Mehrwegpfand und seine Auswirkungen auf den grenznahen Handel wird in den kommenden Monaten sicherlich weitergehen. Es bleibt abzuwarten, ob Deutschland dem österreichischen Beispiel folgen wird und welche langfristigen Auswirkungen dies auf den Handel und die Umwelt haben könnte.

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