OSLO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein beunruhigender Fall von fehlerhaften KI-Antworten hat in Norwegen für Aufsehen gesorgt. Der österreichische Datenschutzverein Noyb hat eine Beschwerde gegen OpenAI eingereicht, nachdem ChatGPT fälschlicherweise behauptet hatte, ein norwegischer Mann habe zwei seiner Kinder ermordet.

In einem bemerkenswerten Fall von KI-Fehlinformationen hat ChatGPT, ein KI-gestützter Chatbot von OpenAI, fälschlicherweise einen norwegischen Mann als Mörder zweier seiner Kinder bezeichnet. Diese schwerwiegende Fehlinformation führte zu einer Datenschutzbeschwerde durch den österreichischen Verein Noyb bei der norwegischen Datenschutzbehörde Datatilsynet. Der Vorfall unterstreicht die Risiken, die mit sogenannten ‘Halluzinationen’ von KI-Systemen verbunden sind, bei denen falsche Informationen generiert werden.
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union legt großen Wert auf die Richtigkeit von Daten. Betroffene Personen haben das Recht, gegen falsche Informationen über sich vorzugehen und Korrekturen zu verlangen. OpenAI weist darauf hin, dass ChatGPT Fehler machen kann, doch Noyb argumentiert, dass ein einfacher Haftungsausschluss nicht ausreicht, um die gesetzlichen Anforderungen zu umgehen.
Ein weiteres Problem ist das Auskunftsrecht, das OpenAI nicht vollständig erfüllt. Betroffene haben das Recht zu erfahren, welche Daten über sie gespeichert sind. Da KI-Modelle wie ChatGPT jedoch nicht offenlegen, welche Trainingsdaten verwendet wurden, bleibt unklar, wie solche Fehlinformationen entstehen. Technisch ist es möglich, bestimmte Antworten zu sperren, jedoch nicht, Daten nachträglich zu löschen.
Im Fall des Norwegers Arve Hjalmar Holmen vermischte ChatGPT reale Fakten mit Fiktion. Während der Heimatort und die Anzahl der Kinder korrekt waren, war die Behauptung, Holmen sei ein verurteilter Kindsmörder, völlig falsch. Solche Fehler können schwerwiegende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben, da Menschen oft glauben, dass an Gerüchten immer etwas Wahres dran ist.
Ähnliche Vorfälle gab es bereits, wie der Fall eines Journalisten zeigt, der fälschlicherweise als Straftäter bezeichnet wurde. Hier vermischte der Chatbot die Person mit den Fällen, über die er berichtete. Diese Problematik zeigt die Notwendigkeit, KI-Systeme zu verbessern, um solche Fehler zu vermeiden.
Noyb hat bereits zuvor eine Beschwerde gegen OpenAI eingereicht, die sich auf die Korrektur eines Geburtsdatums bezog. OpenAI erklärte, dass solche Daten nicht korrigiert werden können, sondern nur bestimmte Anfragen gesperrt werden können. Inzwischen hat ChatGPT seine Antwort auf Anfragen zu Arve Hjalmar Holmen geändert, was auf eine Aktualisierung der Informationen im Internet zurückzuführen ist.


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