LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse werfen ein Licht auf die komplexen Zusammenhänge zwischen Cannabisgebrauchsstörung und psychotischen Veränderungen im Gehirn. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bei Personen mit einer Cannabisgebrauchsstörung erhöhte Dopaminwerte in Hirnregionen auftreten, die mit Psychosen in Verbindung stehen.

Die Legalisierung von Cannabis hat in den letzten Jahren zu einer intensiven Debatte über die gesundheitlichen Auswirkungen des Konsums geführt. Eine neue Studie aus Kanada, veröffentlicht in JAMA Psychiatry, zeigt, dass Menschen mit einer Cannabisgebrauchsstörung erhöhte Dopaminwerte in Hirnregionen aufweisen, die mit Psychosen assoziiert sind. Diese Erkenntnisse basieren auf neuromelanin-sensitiven MRT-Scans, die dunklere Flecken im Gehirn von Cannabisnutzern sichtbar machen, unabhängig davon, ob eine Schizophreniediagnose vorliegt.
Die Untersuchung, durchgeführt von Forschern der Western University und des London Health Sciences Centre Research Institute, deutet darauf hin, dass der übermäßige Cannabiskonsum zu einer beschleunigten dopaminbezogenen Alterung des Gehirns führen könnte. Diese Veränderungen könnten erklären, warum seit der Legalisierung von Cannabis vermehrt Fälle von cannabisinduzierter Psychose in Kliniken beobachtet werden.
Die Studie umfasste 61 Teilnehmer im Alter von 18 bis 35 Jahren, darunter sowohl Personen mit als auch ohne Cannabisgebrauchsstörung. Einige Teilnehmer litten zudem an einer Erstepisoden-Schizophrenie. Die Forscher stellten fest, dass bei Personen mit Cannabisgebrauchsstörung die neuromelanin-sensitiven MRT-Signale in bestimmten Regionen des Mittelhirns, insbesondere in der Substantia nigra und den ventralen tegmentalen Bereichen, erhöht waren.
Diese Ergebnisse sind von großer Bedeutung, da sie einen direkten Zusammenhang zwischen Cannabisgebrauch und Veränderungen im Dopaminsystem aufzeigen, die mit Psychosen in Verbindung stehen. Lena Palaniyappan, eine der leitenden Forscherinnen, betont die Notwendigkeit, dass Kliniker, Patienten und Familien zusammenarbeiten, um diesen Zusammenhang zu durchbrechen.
Die Studie hebt hervor, dass übermäßige Dopaminwerte normale Gehirnprozesse stören und das Risiko einer Psychose erhöhen können, insbesondere bei bereits gefährdeten Personen. Die Forscher hoffen, dass diese Erkenntnisse zu einer besseren Aufklärung über die Risiken des Cannabiskonsums führen und die Entwicklung von Richtlinien für einen sicheren und informierten Gebrauch unterstützen.
Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die biologischen Mechanismen, die Cannabisgebrauch mit psychischen Gesundheitsrisiken verbinden, besser zu verstehen. Die Forscher erhoffen sich, dass diese Erkenntnisse nicht nur die öffentliche Gesundheitspolitik beeinflussen, sondern auch Patienten und Gesundheitsdienstleister dazu anregen, alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

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