EDINBURGH / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Depressionen bei jungen Teenagern möglicherweise leichter zu behandeln sind als bei Erwachsenen. Dies liegt an den flexibleren und weniger verfestigten Symptommustern, die in dieser Altersgruppe auftreten.
Depressionen bei jungen Teenagern könnten sich als leichter behandelbar erweisen als bei Erwachsenen, wie eine aktuelle Studie zeigt. Forscher der Universität Edinburgh haben herausgefunden, dass die Symptome bei Jugendlichen weniger festgelegt und daher empfänglicher für Behandlungen sind. Diese Erkenntnisse basieren auf Daten von über 35.000 Jugendlichen, die mittels Netzwerk-Analyse und einem neuartigen Modell, dem sogenannten „Netzwerk-Temperatur“-Modell, untersucht wurden.
Das Konzept der „Netzwerk-Temperatur“ stammt aus der Physik und beschreibt, wie sich Partikel bei steigender Temperatur freier bewegen und das System instabiler wird. Übertragen auf die Depression bedeutet dies, dass die Symptome bei Jugendlichen weniger stabil sind und sich daher leichter verändern lassen. Mit zunehmendem Alter stabilisieren sich die Symptome jedoch, was zu einer hartnäckigeren Depression führen kann.
Ein weiterer interessanter Aspekt der Studie ist der Geschlechterunterschied: Bei Jungen stabilisieren sich die Symptome schneller als bei Mädchen. Dies bedeutet, dass bei Mädchen ein längerer Zeitraum besteht, in dem Schutz- oder Risikofaktoren wirken können. Diese Erkenntnis könnte Einfluss auf die zeitliche Planung und Strategie von Interventionen haben.
Die Forscher betonen die Bedeutung gezielter Unterstützung in der frühen Jugend, wenn die Symptome noch flexibel sind. Dies könnte helfen, eine anhaltende Depression im Erwachsenenalter zu verhindern. Die Studie hebt hervor, dass die Variabilität der Symptome bei Teenagern durch Faktoren wie Pubertät, hormonelle Veränderungen und soziale sowie Umweltfaktoren beeinflusst wird.
Die Ergebnisse könnten auch erklären, warum einige Erwachsene mit stabilen, unveränderlichen Symptomen Depressionen erleben, die resistent gegen Behandlungen sind. Die Forscher betonen jedoch, dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um diese Theorie zu untermauern.
Die Studie, die von der Medical Research Council und der Wellcome Trust finanziert wurde, wurde in der Fachzeitschrift Nature Mental Health veröffentlicht. Die Forschung wurde in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität Strathclyde, University College London, Karolinska Institutet und der National University of Singapore durchgeführt.
Poppy Grimes, die leitende Forscherin und Doktorandin am Zentrum für klinische Gehirnwissenschaften der Universität Edinburgh, erklärte: „Diese Studie bietet einen neuen Ansatz, um zu verstehen, wie sich Depressionssymptome im Laufe der Zeit entwickeln und interagieren. Dies könnte auch auf andere Erkrankungen wie Angstzustände übertragen werden und helfen, kritische Interventionsfenster zu identifizieren, insbesondere während der Pubertät.“
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