MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Welt, in der die Umgebung eines Kindes eine entscheidende Rolle für seine Entwicklung spielt, zeigt neue Forschung, dass stressreiche Nachbarschaften die Gehirnreaktionen von Kindern auf Freude und Verlust beeinflussen können.
Die jüngste Forschung von Psychologen der Binghamton University beleuchtet, wie Kinder, die in benachteiligten Nachbarschaften aufwachsen, eine gedämpfte Gehirnreaktion auf Belohnungen und Verluste zeigen. Besonders betroffen sind jene Kinder, die bereits aufgrund einer familiären Vorgeschichte mit Depressionen ein erhöhtes Risiko haben. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung von Gemeinschaftsstressoren, die über persönliche Traumata hinausgehen, und deren Einfluss auf die neuronale Entwicklung, die mit Motivation und emotionalem Engagement verbunden ist.
Die Studie, die über 200 Kinder im Alter von 7 bis 11 Jahren umfasste, zeigt, dass Kinder aus benachteiligten Gebieten eine abgeschwächte Reaktion auf sowohl positive als auch negative Ereignisse aufweisen. Dies könnte erklären, warum diese Kinder ein höheres Risiko für Depressionen haben, da sie lernen, sich emotional in chronisch stressigen Umgebungen zu distanzieren. Die Forscher verwendeten Elektroenzephalogramme (EEG), um die Gehirnaktivität der Kinder zu messen, während diese an einer einfachen Aufgabe teilnahmen, bei der sie Geld gewinnen oder verlieren konnten.
Professor Brandon Gibb von der Binghamton University erklärt, dass die Umgebung, in der ein Kind aufwächst, seine Reaktionen auf positive und negative Ereignisse beeinflussen kann. Wenn Kinder in einer Umgebung mit konstantem Stress aufwachsen, lernen sie möglicherweise, ihre Reaktionen auf gute oder schlechte Ereignisse zu dämpfen, insbesondere wenn sie bereits aufgrund einer familiären Vorgeschichte mit Depressionen gefährdet sind. Diese gedämpfte Reaktion könnte dazu führen, dass sie weniger motiviert sind, sich zu engagieren und an Aktivitäten teilzunehmen.
Die Forschung hebt hervor, dass es nicht nur die persönlichen Erfahrungen sind, die die mentale Gesundheit von Kindern beeinflussen, sondern auch die breiteren Kontextfaktoren ihrer Umgebung. Dies hat weitreichende Implikationen für die Art und Weise, wie wir Depressionen und andere psychische Gesundheitsprobleme angehen. Es zeigt sich, dass die Verbesserung der Gemeinschaften und die Reduzierung von Stressfaktoren auf Nachbarschaftsebene entscheidend sein könnten, um die mentale Gesundheit von Kindern zu fördern.
Die Forscher planen, ihre Arbeit auszuweiten, um zu untersuchen, wie sich ein Umzug in eine neue Nachbarschaft auf die neuronalen Reaktionen und das Depressionsrisiko von Kindern auswirkt. Zudem wollen sie herausfinden, ob ähnliche Effekte bei Jugendlichen zu beobachten sind, insbesondere in Bezug auf soziale Ergebnisse wie Akzeptanz und Ablehnung durch Gleichaltrige. Diese Arbeit unterstreicht die Notwendigkeit, bei der Betrachtung der mentalen Gesundheit von Kindern auch die Charakteristika ihrer Nachbarschaften zu berücksichtigen.
Insgesamt zeigt die Studie, dass die Bedingungen in der Nachbarschaft die mentale Gesundheit von Kindern beeinflussen können, selbst wenn sie nicht direkt von spezifischen Traumata betroffen sind. Dies bietet weitere Gründe, warum es wichtig ist, unsere Gemeinschaften zu verbessern und stressfreie Umgebungen für Kinder zu schaffen.
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