MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Zeit, in der viele amerikanische Investoren auf KI-Startups oder US-basierte Verteidigungstechnologie setzen, geht Eric Slesinger einen anderen Weg. Der ehemalige CIA-Offizier und Gründer von 201 Ventures hat kürzlich einen Fonds in Höhe von 22 Millionen US-Dollar geschlossen, der sich auf europäische Verteidigungstechnologie-Startups in der Seed-Phase konzentriert.
Eric Slesinger, ein ehemaliger CIA-Offizier, hat mit seinem Fonds 201 Ventures einen unkonventionellen Weg eingeschlagen, indem er sich auf europäische Verteidigungstechnologie-Startups konzentriert. Während viele seiner amerikanischen Kollegen in KI-Startups oder US-basierte Verteidigungstechnologie investieren, sieht Slesinger in Europa ein unerschlossenes Potenzial. Mit einem kürzlich geschlossenen Fonds in Höhe von 22 Millionen US-Dollar zielt er darauf ab, die europäische Verteidigungsindustrie zu stärken.
Der Wechsel von der CIA in die private Investitionswelt war für Slesinger eine bewusste Entscheidung, die auf der Erkenntnis beruhte, dass der private Sektor zunehmend eine Rolle in der Verteidigungstechnologie spielt. Er erkannte, dass die Konkurrenz nicht mehr nur zwischen Regierungen, sondern auch zwischen privaten Unternehmen stattfindet. Diese Einsicht führte ihn dazu, sich auf den europäischen Markt zu konzentrieren, der seiner Meinung nach von vielen übersehen wird.
Mit Abschlüssen in Maschinenbau von der Stanford University und einem MBA von der Harvard Business School ist Slesinger bestens gerüstet, um die Lücke zwischen Verteidigungstechnologie und kommerziellen Unternehmungen zu schließen. Seine Bereitschaft, gegen den Strom zu schwimmen, macht ihn für Investoren und Gründer gleichermaßen interessant.
In Europa sieht Slesinger drei wesentliche Chancen: Erstens gibt es dort Unternehmer, die genauso ehrgeizig und klug sind wie anderswo auf der Welt. Zweitens haben europäische Regierungen lange gezögert, ihre Sicherheitsstrategien zu überdenken, was Raum für Innovationen lässt. Drittens wird Europa zunehmend als Schauplatz für sogenannte ‘graue Zonen’-Wettbewerbe gesehen, also Aktivitäten, die zwischen Frieden und Krieg angesiedelt sind.
Ein überraschender Aspekt von Slesingers europäischem Vorstoß ist der kulturelle Widerstand, den er in Bezug auf Verteidigungsinvestitionen erlebt hat. In Europa wird das Thema Verteidigungstechnologie oft als unpassend angesehen, was viele Gründer davon abhält, in diesem Bereich tätig zu werden. Doch das ändert sich langsam, insbesondere durch Initiativen wie den NATO Innovation Fund, der 201 Ventures unterstützt.
Zu den vielversprechenden Startups in Slesingers Portfolio gehört Helsing aus München, das KI für den Einsatz auf Schlachtfeldern entwickelt und bereits mit über 5 Milliarden US-Dollar bewertet wird. Ein weiteres Beispiel ist Delian Alliance Industries aus Athen, das Überwachungstürme zur Erkennung autonomer Bedrohungen entwickelt.
201 Ventures hat bisher acht Investitionen getätigt und konzentriert sich auf Technologien, die den ‘grauen Zonen’-Wettbewerb adressieren. Diese Marktverwerfungen bieten laut Slesinger eine gute Möglichkeit für Alpha-Renditen. Ein weiteres Startup in seinem Portfolio ist Polar Mist aus Schweden, das maritime Drohnen mit fortschrittlichen Navigationsfähigkeiten produziert.
Eine Herausforderung bei der Finanzierung von Verteidigungstechnologie-Startups ist die längere Entwicklungszeit im Vergleich zu traditionellen Venture-Investitionen. Slesinger ist sich dieser Spannung bewusst und betont die Notwendigkeit, Prozesse zu beschleunigen. Er glaubt auch, dass europäische Unternehmen früher mit dem Lobbying beginnen sollten, um ihre Chancen zu verbessern.
Die Vision eines autonomeren europäischen Verteidigungsökosystems wird zunehmend von anderen Investoren geteilt, da geopolitische Spannungen zunehmen und Europa seine Sicherheitsstrategien überdenkt. Daten des NATO Innovation Fund zeigen, dass europäische Startups im Bereich Verteidigungstechnologie 2024 mehr Kapital aufgebracht haben als im Vorjahr, was auf ein wachsendes Interesse hinweist.
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