ZÜRICH / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Forscher der ETH Zürich haben eine neue Sicherheitslücke in modernen Intel-CPUs entdeckt, die sensible Daten aus dem Speicher lecken lässt. Diese Schwachstelle, bekannt als Branch Privilege Injection (BPI), zeigt, dass die Bedrohung durch Spectre auch nach über sieben Jahren weiterhin besteht.
Die jüngste Entdeckung von Sicherheitslücken in Intel-CPUs durch Forscher der ETH Zürich wirft erneut ein Schlaglicht auf die anhaltenden Herausforderungen im Bereich der Computersicherheit. Die Schwachstelle, die als Branch Privilege Injection (BPI) bezeichnet wird, betrifft alle modernen Intel-Prozessoren und ermöglicht es Angreifern, sensible Daten aus dem Speicher zu extrahieren. Diese Entdeckung zeigt, dass die Bedrohung durch Spectre, die erstmals vor über sieben Jahren bekannt wurde, weiterhin besteht und die Sicherheit von Computersystemen gefährdet. Kaveh Razavi, Leiter der Computer Security Group (COMSEC) und Mitautor der Studie, betont, dass diese Schwachstelle es böswilligen Akteuren ermöglicht, den Cache-Inhalt und den Arbeitsspeicher eines anderen Nutzers des gleichen Prozessors auszulesen. Der Angriff nutzt sogenannte Branch Predictor Race Conditions (BPRC), die auftreten, wenn ein Prozessor zwischen den Vorhersageberechnungen für zwei Benutzer mit unterschiedlichen Berechtigungen wechselt. Dies öffnet die Tür für Szenarien, in denen ein nicht privilegierter Hacker Sicherheitsbarrieren umgehen und auf vertrauliche Informationen eines privilegierten Prozesses zugreifen kann. Intel hat bereits Microcode-Patches veröffentlicht, um die Schwachstelle zu beheben, die die CVE-Kennung CVE-2024-45332 erhalten hat. In einem am 13. Mai veröffentlichten Advisory erklärte Intel, dass die Exposition sensibler Informationen durch einen gemeinsamen mikroarchitektonischen Vorhersagezustand, der die transiente Ausführung in den indirekten Verzweigungsvorhersagern einiger Intel-Prozessoren beeinflusst, einem authentifizierten Benutzer möglicherweise die Offenlegung von Informationen über lokalen Zugriff ermöglicht. Parallel dazu haben Forscher der Systems and Network Security Group (VUSec) an der Vrije Universiteit Amsterdam eine Kategorie von selbsttrainierenden Spectre v2-Angriffen mit dem Codenamen Training Solo detailliert beschrieben. Diese Angriffe ermöglichen es Angreifern, den Kontrollfluss innerhalb derselben Domäne (z. B. Kernel) spekulativ zu kapern und Geheimnisse über Privilegiengrenzen hinweg zu leaken, wodurch klassische Spectre v2-Szenarien ohne den Einsatz leistungsstarker sandboxed Umgebungen wie eBPF wieder aktiviert werden. Die Hardware-Exploits, die als CVE-2024-28956 und CVE-2025-24495 verfolgt werden, können gegen Intel-CPUs eingesetzt werden, um Kernel-Speicher mit bis zu 17 Kb/s zu leaken. Die Studie zeigt, dass sie die Domänenisolation vollständig durchbrechen und traditionelle Benutzer-Benutzer-, Gast-Gast- und sogar Gast-Host-Spectre-v2-Angriffe wieder ermöglichen könnten. Während Intel Microcode-Updates für diese Defekte bereitgestellt hat, hat AMD seine bestehende Anleitung zu Spectre und Meltdown überarbeitet, um das Risiko durch die Verwendung des klassischen Berkeley Packet Filter (cBPF) explizit hervorzuheben.
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