MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Theorie aus der Forschung zu psychedelischen Substanzen könnte erklären, warum diese Substanzen oft mit erhöhter Empathie und Einsicht in Verbindung gebracht werden. Der sogenannte HEALS-Ansatz, entwickelt von Adam Levin an der Ohio State University, schlägt vor, dass Psychedelika die Dominanz der rechten Gehirnhälfte über die linke fördern.
Die Theorie, bekannt als HEALS (Hemispheric Annealing and Lateralization Under Psychedelics), postuliert, dass Psychedelika die übliche Hierarchie zwischen den Gehirnhälften stören und die rechte, emotional intelligentere Seite von der Kontrolle der linken befreien. Diese Verschiebung könnte erklären, warum Menschen unter dem Einfluss von Psychedelika oft erhöhte Achtsamkeit, Empathie und Klarheit erleben.
Neuroimaging-Studien zeigen eine Verschiebung der Gehirnaktivität nach rechts, was mit den während psychedelischer Erfahrungen häufig verstärkten Eigenschaften übereinstimmt. Diese Erkenntnisse stehen im Einklang mit Praktiken wie Meditation, die ebenfalls die Netzwerke der rechten Gehirnhälfte stärken.
Adam Levin, ein Forscher an der Ohio State University, kombiniert seine Erfahrungen in der therapeutischen Psychedelika-Forschung mit einer Überprüfung von Bildgebungsstudien und früheren Modellen, um seine Theorie zu untermauern. Er betont, dass es weniger darum geht, was die beiden Gehirnhälften tun, sondern wie sie ein Thema oder eine Aufgabe angehen.
In typischen Bewusstseinszuständen dominiert die linke Gehirnhälfte, die sich auf die Manipulation einzelner Teile konzentriert, während die rechte Gehirnhälfte einen ganzheitlichen Überblick behält. Im psychedelischen Zustand kommt es zu einer einzigartigen Kombination der Denk- und Wahrnehmungsweisen der beiden Gehirnhälften.
Levin wurde teilweise durch die Schriften von Iain McGilchrist inspiriert, der in seinem Buch “The Master and His Emissary” die Rolle der geteilten Gehirnhälften in der westlichen Welt untersucht. Levins klinische Erfahrungen als Medizinstudent und Psychiatrie-Resident gaben ihm einen Einblick, wie Störungen, die eine Gehirnhälfte betreffen, die Weltanschauung der Patienten beeinflussen.
Frühere Hypothesen über die Wirkung von Psychedelika auf das Gehirn schlugen vor, dass “ungebremste Kognition” durch die Schwächung der Kontrolle durch die Frontallappen und den oberen Teil des Gehirns auftritt. Levin argumentiert jedoch, dass die Muster in den Berichten der Menschen über ihre psychedelischen Erfahrungen auf mehr hindeuten.
Die Forschung zeigt, dass Psychedelika mit einer erhöhten psychologischen Flexibilität, Kreativität und sozialer sowie emotionaler Intelligenz verbunden sind. Diese Eigenschaften ähneln stark den Mustern der rechten Gehirnhälfte, was darauf hindeutet, dass Psychedelika Zugang zu einem umfassenden Weltbild bieten könnten, das im Hintergrund operiert.
Neuroimaging-Studien, die von Levin analysiert wurden, zeigen Anzeichen starker Aktivität in den Frontallappen der rechten Gehirnhälfte sowie eine allgemeine Verschiebung der metabolischen Aktivität nach rechts unter dem Einfluss von Psychedelika. Die wachsenden Beweise, dass Achtsamkeitsmeditation mit dem Aufbau neuer Netzwerke im Gehirn und der Zunahme der Gehirndicke in der rechten Gehirnhälfte verbunden ist, sind ebenfalls relevant für die HEALS-Theorie.
Levin erwartet, dass die Expansion des Forschungsfeldes zu weiteren Hypothesen führen wird, die erklären, wie diese Substanzen auf das Gehirn wirken. Er sieht HEALS als Ergänzung zu früheren Theorien über die Wirkung von Psychedelika und erwartet, dass das Wachstum der Forschung mehr Hypothesen hervorbringen wird.
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