LONDON (IT BOLTWISE) – Seit der Legalisierung von Cannabis hat sich die Produktvielfalt auf dem kanadischen Markt erheblich erweitert. Konsumenten stehen vor der Wahl zwischen beruhigenden oder anregenden Produkten, die Kreativität fördern oder den Schlaf verbessern sollen. Doch wie kann eine einzige Pflanze so unterschiedliche Wirkungen hervorrufen?

Die Vielfalt der Cannabisprodukte auf dem Markt ist beeindruckend, doch die wissenschaftlichen Grundlagen, die diese Vielfalt erklären könnten, sind noch nicht vollständig erforscht. Der sogenannte Entourage-Effekt beschreibt das Zusammenspiel der verschiedenen aktiven Verbindungen in der Cannabispflanze, das zu den unterschiedlichen Erlebnissen führt, die Konsumenten berichten. Diese Theorie ist besonders für Verbraucher attraktiv, die maßgeschneiderte Erfahrungen suchen, aber die Realität ist komplexer.
Die Forschung hat sich bisher hauptsächlich auf die beiden Hauptverbindungen THC und CBD konzentriert. THC ist bekannt für seine berauschende Wirkung, während CBD für seine therapeutischen Eigenschaften geschätzt wird. Doch die Cannabispflanze produziert über 500 potenziell bioaktive Verbindungen, darunter Cannabinoide, Terpene und Flavonoide, die alle zur Gesamtwirkung beitragen könnten.
Der Begriff Entourage-Effekt wurde erstmals von Wissenschaftlern in Israel und Italien geprägt, um die Interaktionen zwischen endogenen Cannabinoiden zu beschreiben. Diese Idee wurde auf pflanzliche Cannabinoide übertragen, um die vielfältigen Effekte von Cannabis zu erklären. Trotz der Popularität des Begriffs in der Industrie gibt es jedoch nur begrenzte wissenschaftliche Beweise, die diese Theorie stützen.
Einige Studien deuten darauf hin, dass Vollspektrum-Extrakte bei bestimmten Erkrankungen wie chronischen Schmerzen und Epilepsie wirksamer sein könnten als isolierte Verbindungen. Diese Studien verwenden jedoch oft nicht standardisierte Extrakte, was die Identifizierung der genauen chemischen Interaktionen erschwert. Die meisten Behauptungen über den Entourage-Effekt basieren auf Vorstudien und nicht auf umfassenden klinischen Untersuchungen.
Die Komplexität der Cannabispflanze und die Vielzahl der enthaltenen Verbindungen machen es schwierig, die genauen Mechanismen des Entourage-Effekts zu entschlüsseln. Dennoch bleibt diese Hypothese eine der vielversprechendsten Erklärungen für die vielfältigen und nuancierten Wirkungen von Cannabis. Um jedoch eine glaubwürdige, wissenschaftlich fundierte Grundlage für den Cannabismarkt zu schaffen, sind weitere Forschungen erforderlich.
Die Verantwortung für die Generierung neuer Erkenntnisse liegt sowohl bei der Industrie als auch bei der Regierung. Die Industrie sollte die Forschung unterstützen, um die wissenschaftliche Basis für ihre Produktansprüche zu stärken, während die Regierung regulatorische Hürden abbauen muss, die neue Forschungen behindern. Nur durch gemeinsame Anstrengungen kann ein glaubwürdiger und wissenschaftlich fundierter Cannabismarkt entstehen.

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