KOPENHAGEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Dänemark hat einen bedeutenden Schritt in Richtung digitaler Souveränität unternommen, indem es beschlossen hat, Microsoft Office durch die Open-Source-Alternative LibreOffice zu ersetzen. Dieser Wandel ist Teil einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielt, die Abhängigkeit von großen internationalen Technologieunternehmen zu verringern und eine ausgewogenere digitale Landschaft zu schaffen.
Die Entscheidung des dänischen Digitalministeriums, von Microsoft Office auf LibreOffice umzusteigen, ist nicht nur ein technologischer Wechsel, sondern auch ein politisches Statement. Die Digitalministerin Caroline Stage Olsen betont, dass es nicht darum geht, sich komplett von internationalen Tech-Giganten abzuwenden, sondern vielmehr darum, eine ausgewogenere digitale Infrastruktur zu schaffen. Diese Maßnahme ist Teil einer breiteren Modernisierungsstrategie, die darauf abzielt, die digitale Souveränität des Landes zu stärken.
LibreOffice, entwickelt von der gemeinnützigen Organisation The Document Foundation in Berlin, bietet eine umfassende Suite von Büroanwendungen, die auf verschiedenen Betriebssystemen wie Windows, macOS und Linux verfügbar sind. Diese Software entstand 2010 als Abspaltung von OpenOffice.org und hat sich seitdem als ernstzunehmende Alternative zu kommerziellen Office-Lösungen etabliert. Die Umstellung auf LibreOffice wird schrittweise erfolgen, wobei bis Herbst 2025 alle Mitarbeiter des Ministeriums die neue Software nutzen sollen.
Ein wesentlicher Grund für diesen Wechsel sind die steigenden Kosten für Microsoft-Software. In Kopenhagen sind die Ausgaben für Microsoft-Produkte in den letzten fünf Jahren um 72 Prozent gestiegen. Diese finanzielle Belastung, kombiniert mit der bevorstehenden Notwendigkeit, auf Windows 11 umzusteigen, hat die Suche nach kostengünstigeren Alternativen beschleunigt. LibreOffice bietet hier eine attraktive Lösung, da es keine Lizenzkosten verursacht.
Der Schritt Dänemarks ist Teil eines größeren europäischen Trends hin zu mehr digitaler Unabhängigkeit. Auch andere Länder und Regionen, wie das deutsche Bundesland Schleswig-Holstein, haben ähnliche Initiativen gestartet. Diese Entwicklungen spiegeln ein wachsendes Bewusstsein für die Risiken wider, die mit der Abhängigkeit von wenigen großen internationalen Anbietern verbunden sind. Die Umstellung auf Open-Source-Software wird als Möglichkeit gesehen, diese Abhängigkeit zu verringern und gleichzeitig die Kontrolle über die eigene digitale Infrastruktur zu stärken.
Trotz der Vorteile gibt es auch Herausforderungen. Kritiker verweisen auf frühere gescheiterte Versuche, wie das LiMux-Projekt in München, das letztlich wieder rückgängig gemacht wurde. Um solche Probleme zu vermeiden, plant das dänische Ministerium, den Wechsel sorgfältig zu überwachen und bei Bedarf vorübergehend zu Microsoft-Tools zurückzukehren, falls ernsthafte Störungen auftreten sollten.
Die Entscheidung, bei Windows zu bleiben, zeigt, dass Dänemark einen pragmatischen Ansatz verfolgt. Während die Office-Software durch eine Open-Source-Alternative ersetzt wird, bleibt das Betriebssystem Windows erhalten. Dies unterstreicht den Wunsch, eine Balance zwischen Unabhängigkeit und der Nutzung bewährter Technologien zu finden. Die dänische Regierung ist sich bewusst, dass eine vollständige Abkehr von großen Tech-Unternehmen nicht realistisch ist, und strebt stattdessen eine diversifizierte digitale Landschaft an.
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