LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Cornell University beleuchtet die psychologischen Mechanismen hinter der Überzeugung von Verschwörungstheorien. Die Forschung zeigt, dass Menschen, die an solche Theorien glauben, oft übermäßig selbstsicher sind und nicht erkennen, wie ungewöhnlich ihre Ansichten tatsächlich sind.
Die jüngste Forschung der Cornell University hat aufgedeckt, dass Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, häufig eine übersteigerte Selbstsicherheit aufweisen und nicht erkennen, wie sehr ihre Ansichten von der Mehrheit abweichen. Diese Erkenntnisse stammen aus acht Studien mit über 4.000 Teilnehmern, die zeigten, dass Verschwörungsgläubige ihre kognitiven Fähigkeiten überschätzen und fälschlicherweise annehmen, dass die Mehrheit ihrer Mitmenschen ihre Ansichten teilt.
Diese Fehleinschätzung stellt frühere Erklärungen in Frage, die Verschwörungsglauben hauptsächlich auf Narzissmus oder ein Bedürfnis nach Einzigartigkeit zurückführten. Stattdessen deutet die Studie auf eine tiefgreifende Diskrepanz zur Realität hin, die es den Betroffenen erschwert, ihre Ansichten zu korrigieren oder Fehlinformationen zu erkennen.
Eine der bemerkenswertesten Erkenntnisse der Studie ist, dass Verschwörungsgläubige in 93 % der Fälle fälschlicherweise glauben, dass die Mehrheit ihre Ansichten teilt. Diese kognitive Überkonfidenz zeigt sich besonders bei Aufgaben, die numerische oder wahrnehmungsbezogene Fähigkeiten erfordern.
Die Forscher verwendeten innovative Messmethoden, um die Überkonfidenz zu quantifizieren, da die am wenigsten kompetenten Personen oft am wenigsten in der Lage sind, ihre eigene Inkompetenz zu erkennen. Anstatt spezifische Tests mit messbaren Ergebnissen durchzuführen, erhielten die Teilnehmer Aufgaben, bei denen die tatsächliche Leistung und die wahrgenommene Leistung nicht miteinander korrelierten.
Die Studien untersuchten auch die Wahrnehmung der Teilnehmer über die Ansichten anderer und fanden heraus, dass Überkonfidenz sowohl den Glauben an Verschwörungen als auch die Tendenz vorhersagte, zu überschätzen, wie viele andere an falsche Verschwörungen glauben.
Im Durchschnitt glaubte nur eine Minderheit der Teilnehmer an die falschen Verschwörungen. Dennoch dachten sie, dass die Mehrheit der anderen in jeder Studie mit ihnen übereinstimmte. Diese Fehleinschätzung erschwert es, falsche Überzeugungen zu untergraben, da diejenigen, die am meisten Hilfe benötigen, um Wahrheit von Falschheit zu unterscheiden, am wenigsten erkennen, dass sie diese Hilfe benötigen.
Die Forschungsergebnisse werfen ein neues Licht auf die Herausforderungen, die mit der Bekämpfung von Verschwörungstheorien verbunden sind, insbesondere in einer Zeit, in der das Internet und soziale Medien eine erweiterte Plattform für solche Theorien bieten. Die Forscher betonen die Notwendigkeit, neue Ansätze zu entwickeln, um Menschen zu helfen, ihre Überzeugungen zu hinterfragen und Fehlinformationen zu erkennen.
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