CAMBRIDGE / LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungen des Massachusetts Institute of Technology (MIT) enthüllen, wie das Gehirn während des Schlafs interne Karten des Raums erstellt. Diese Erkenntnisse könnten die Art und Weise, wie wir Gedächtnisbildung verstehen, revolutionieren.

Die neuesten Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft zeigen, dass Schlaf eine entscheidende Rolle bei der Bildung von kognitiven Karten spielt. Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben herausgefunden, dass das Gehirn während des Schlafs neuronale Muster reorganisiert, um eine kohärente mentale Karte der Umgebung zu erstellen. Diese Studie, die in Cell Reports veröffentlicht wurde, legt nahe, dass nicht nur spezialisierte ‘Ortszellen’ im Hippocampus, sondern auch eine Vielzahl von Neuronen an diesem Prozess beteiligt sind.

Seit den 1970er Jahren ist bekannt, dass bestimmte Neuronen im Hippocampus feuern, wenn ein Tier an einem bestimmten Ort ist. Doch um eine vollständige Karte zu erstellen, müssen diese isolierten Punkte miteinander verbunden werden. Die aktuelle Forschung zeigt, dass schwach abgestimmte Neuronen, die zunächst nur schwach auf bestimmte Orte reagieren, im Laufe der Zeit eine koordinierte Aktivität mit den Ortszellen entwickeln. Diese Transformation ist besonders vom Schlaf abhängig, da sie die neuronalen Muster in eine kohärente Karte umwandelt.

Die Forscher verwendeten Mäuse, die über mehrere Tage hinweg unbekannte Labyrinthe erkundeten, um zu untersuchen, wie das Gehirn räumliche Layouts ohne Verstärkung lernt. Durch den Einsatz fortschrittlicher Kalziumbildgebung konnten sie die Aktivität von Hunderten von Neuronen im Hippocampus aufzeichnen. Diese Methode ermöglichte es ihnen, die neuronalen Aktivitätsmuster im Laufe der Zeit zu visualisieren und zu analysieren.

Ein entscheidender Aspekt der Studie war die Rolle des Schlafs. Mäuse, die zwischen zwei Erkundungssitzungen schlafen durften, zeigten eine verbesserte Übereinstimmung ihrer neuronalen Aktivität mit dem Layout des Labyrinths. Dies deutet darauf hin, dass der Schlaf die Umstrukturierung der neuronalen Muster unterstützt und die Bildung einer kohärenten kognitiven Karte fördert.

Die Forscher konzentrierten sich auf zwei Arten von Neuronen: stark räumliche Zellen, die von Anfang an klare Ortsfelder hatten, und schwach räumliche Zellen, deren Aktivität sich im Laufe der Zeit verstärkte. Letztere spielten eine Schlüsselrolle bei der Bildung der kognitiven Karte, indem sie Korrelationen mit anderen Neuronen entwickelten und so ein Netzwerk schufen, das nicht nur isolierte Orte, sondern auch deren Beziehungen repräsentiert.

Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die Bedeutung von Schlaf für die Gedächtnisbildung. Während des Schlafs ähnelten die neuronalen Aktivitätsmuster denen, die während der Navigation beobachtet wurden, ein Phänomen, das als Replay bekannt ist. Dieses Replay hilft dem Gehirn wahrscheinlich, die Verbindungen zwischen verschiedenen Orten zu verstärken und zu verfeinern.

Diese Forschungsergebnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf unser Verständnis der Gedächtnisbildung und der Rolle des Schlafs haben. Sie legen nahe, dass Gedächtnisbildung nicht auf schnelle, diskrete Ereignisse beschränkt ist, sondern oft langsamere, verteilte Veränderungen umfasst, die auf Erfahrung und Schlaf beruhen.

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Wie Schlaf das Gedächtnis formt: Neue Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft
Wie Schlaf das Gedächtnis formt: Neue Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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