TAIPEH / LONDON (IT BOLTWISE) – Taiwan setzt auf innovative Seedrohnen, um seine Verteidigungsstrategie gegen die zunehmende Bedrohung durch China zu stärken. Diese unbemannten Systeme, inspiriert von erfolgreichen Einsätzen in der Ukraine, könnten eine entscheidende Rolle in der asymmetrischen Kriegsführung spielen.
Die Einführung von Seedrohnen in die taiwanische Marine markiert einen bedeutenden Schritt in der Verteidigungsstrategie der Inselnation. Angesichts der wachsenden Bedrohung durch China sieht Taiwan in diesen unbemannten Seeplattformen ein effektives Mittel zur Abschreckung. Verteidigungsminister Wellington Koo betonte die zentrale Rolle dieser Technologie in der zukünftigen Verteidigungsstrategie Taiwans, insbesondere im Hinblick auf eine mögliche Invasion durch Peking bis 2027.
Die Seedrohnen, die Taiwan nun in seine Marine integriert, sind wirtschaftlich vergleichsweise günstig und bieten eine flexible Einsatzmöglichkeit in der engen Taiwanstraße. Diese strategisch wichtige Wasserstraße könnte durch den Einsatz der Drohnen besser überwacht und verteidigt werden. Die Inspiration für diese Technologie stammt aus der Ukraine, wo ähnliche Systeme erfolgreich eingesetzt wurden, um die russische Seemacht im Schwarzen Meer zu schwächen.
In der Hafenstadt Suao präsentierten kürzlich über ein Dutzend taiwanische und US-amerikanische Unternehmen Prototypen und operative Systeme. Darunter befanden sich autonom navigierende Seedrohnen, die mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet sind, sowie hybride Plattformen mit Tauchfähigkeit. Diese Systeme wurden in realitätsnahen Manövern vorgeführt, unterstützt durch Echtzeit-Tracking auf Großbildschirmen.
Besonders vielversprechend sind die Modelle Carbon Voyager I und Blade of Freedom, die Reichweiten von bis zu 600 Kilometern erreichen können. Diese Drohnen können mit Sprengladungen oder Sensoren bestückt werden, um unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen. Ein entscheidender Faktor für die Skalierbarkeit und Massenproduktion dieser Systeme ist die einheitliche Betriebssystemarchitektur, die von dem Unternehmen Auterion bereitgestellt wird.
Der Verteidigungsforschungschef Lee Shih-chiang kündigte an, dass das taiwanische Militär massiv beschaffen werde, sofern die Systeme im Test überzeugen. Erste Verträge mit Unternehmen wie Auterion und dem taiwanischen Hersteller Thunder Tiger wurden bereits abgeschlossen. Diese strategische Neuausrichtung hat auch international Aufmerksamkeit erregt.
Experten wie Dennis Blair, ehemaliger Kommandeur des US-Pazifikkommandos, sehen in den Seedrohnen ein effektives Verteidigungselement, selbst angesichts der chinesischen Lufthoheit. Stacie Pettyjohn vom Center for a New American Security hebt die Bedeutung von Drohnenschwärmen hervor, insbesondere angesichts der geografisch begrenzten Strände Taiwans.
Allerdings gibt es auch skeptische Stimmen. Analysten wie Lee Chung-chih vom Think Tank DIMEs warnen vor den operativen Herausforderungen in der rauen See. Zudem bleibt der Aufbau einer kosteneffizienten Inlandsproduktion komplex, da viele US-Zulieferer angesichts potenzieller chinesischer Repressionen zögern könnten.
Dennoch nutzt Taiwan seine bestehende Schiffbaukompetenz und strategische Partnerschaften, um eine eigene Seedrohnenindustrie zu etablieren. Dies sendet ein klares Signal, dass Taiwan bereit ist, in der Verteidigung neue Wege zu gehen und sich gegen die Bedrohungen aus China zu wappnen.
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