LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungen zeigen, dass Psychedelika wie Psilocybin und Ketamin die Genexpression im Hypothalamus von Ratten verändern können. Diese Veränderungen könnten Auswirkungen auf die Regulierung von Stimmung, Appetit und Stress haben.

Die jüngste Studie, veröffentlicht im Journal of Psychopharmacology, beleuchtet die tiefgreifenden Auswirkungen von Psilocybin auf die Genexpression im Hypothalamus von Ratten. Im Gegensatz dazu zeigte Ketamin nur begrenzte Effekte. Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Psychedelika über unterschiedliche molekulare Pfade auf Systeme einwirken, die mit der Regulierung von Stimmung, Appetit und Stress verbunden sind.

Psilocybin, ein natürlicher Bestandteil psychedelischer Pilze, ist bekannt für seine Wirkung auf Wahrnehmung und Bewusstsein. Es wirkt hauptsächlich durch die Stimulation von Serotoninrezeptoren, insbesondere des Subtyps 5-HT2A, der an Stimmung, Kognition und Wahrnehmung beteiligt ist. Ketamin hingegen blockiert NMDA-Rezeptoren, die eine Rolle bei Lernen und Gedächtnis spielen.

Die Studie, durchgeführt von Forschern der Medizinischen Universität Schlesien in Polen und der Lancaster University im Vereinigten Königreich, zielte darauf ab, die Auswirkungen dieser Substanzen auf den Hypothalamus zu verstehen. Diese Gehirnregion steuert grundlegende Funktionen wie Hunger, Temperaturregulation und emotionale Reaktionen. Die Forscher untersuchten die Genexpression verschiedener Neuropeptide, die als kleine, proteinähnliche Moleküle die neuronale Kommunikation und physiologische Zustände regulieren.

In der Studie erhielten erwachsene männliche Wistar-Han-Ratten entweder Psilocybin oder Ketamin. Psilocybin wurde in zwei Dosen verabreicht, während Ketamin in einer festen Dosis gegeben wurde. Eine Kontrollgruppe erhielt eine Kochsalzlösung. Sieben Tage nach der Verabreichung wurden die Tiere euthanasiert und ihre Gehirne untersucht, um die mRNA-Level verschiedener Neuropeptide und ihrer Rezeptoren zu messen.

Die Ergebnisse zeigten, dass Psilocybin, insbesondere in der höheren Dosis, zu weitreichenden Veränderungen in der Genexpression im Hypothalamus führte. Mehrere Neuropeptide und ihre Rezeptoren zeigten erhöhte mRNA-Level, was auf eine verstärkte Aktivität in mehreren Signalwegen hindeutet. Interessanterweise erhöhte Psilocybin auch die Expression bestimmter Serotoninrezeptoren, was auf eine selektive Beteiligung dieser Rezeptorsubtypen hinweist.

Ketamin hingegen führte zu einer begrenzten Anzahl von Veränderungen, was möglicherweise auf sein unterschiedliches pharmakologisches Profil zurückzuführen ist. Diese Unterschiede könnten erklären, warum Psilocybin und Ketamin unterschiedliche therapeutische Potenziale bei der Behandlung von Störungen wie Depressionen und Anorexie haben.

Obwohl die Studie wichtige Einblicke bietet, bleiben Fragen offen. Die Veränderungen in der Genexpression deuten auf Verschiebungen in der Genaktivität hin, doch bleibt unklar, wie sich diese auf die Proteinproduktion und die tatsächliche Funktion der Neuropeptide im Gehirn auswirken. Zukünftige Studien könnten diese molekularen Veränderungen mit Verhaltensänderungen oder hormonellen Anpassungen in Verbindung bringen.

Die Forscher betonen, dass die Ergebnisse aus Tiermodellen mit Vorsicht auf den Menschen übertragen werden sollten. Während Ratten ein kontrolliertes System zur Untersuchung von Gehirnmechanismen bieten, erleben sie Bewusstsein und Selbstwahrnehmung anders als Menschen. Dennoch könnte diese Forschung neue Wege eröffnen, um zu verstehen, wie Psychedelika auf tiefe Gehirnregionen einwirken und möglicherweise neue Behandlungen für Störungen der Homöostase und emotionalen Regulation bieten.

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Psychedelika beeinflussen Hunger- und Stimmungsregulation im Gehirn
Psychedelika beeinflussen Hunger- und Stimmungsregulation im Gehirn (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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