TORONTO / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Universität Toronto zeigt, dass alte Verletzungen das Gehirn so beeinflussen können, dass es auf zukünftige Stressoren überreagiert. Diese Erkenntnisse könnten neue Wege für die Behandlung chronischer Schmerzen und Angststörungen eröffnen.

Die Forschungsergebnisse der Universität Toronto legen nahe, dass alte Verletzungen das Gehirn dauerhaft verändern können, sodass es auf zukünftige Stresssituationen übermäßig stark reagiert. Diese Studie, die in der Fachzeitschrift Current Biology veröffentlicht wurde, zeigt, dass selbst nach der physischen Heilung einer Verletzung das Nervensystem in einem hypersensiblen Zustand verbleiben kann. Dies führt dazu, dass Betroffene auf neue Stressoren mit übertriebener Angst und Schmerz reagieren.

Im Zentrum dieser Reaktion steht das Zusammenspiel zwischen dem Stresshormon Corticosteron und dem TRPA1-Rezeptor, der häufig mit brennendem Schmerz in Verbindung gebracht wird. Diese biologische Schleife hält das Nervensystem in einem Zustand ständiger Alarmbereitschaft, was zu einer verstärkten Reaktion auf Bedrohungen führt. Die Forscher fanden heraus, dass Mäuse mit einer Verletzungsgeschichte intensivere Angst und erneuten Schmerz zeigten, wenn sie dem Geruch eines Raubtiers ausgesetzt waren, obwohl keine neue Verletzung vorlag.

Interessanterweise sind die Mechanismen, die Angst und Schmerz antreiben, zwar überlappend, aber dennoch unterschiedlich. Während für die Angstreaktion sowohl TRPA1 als auch Stresshormone erforderlich sind, hängt der langanhaltende Schmerz allein von der Stresshormonsignalisierung ab. Diese Erkenntnis eröffnet die Möglichkeit, gezielte Behandlungen zu entwickeln, die entweder auf die Angst oder den Schmerz abzielen.

Die Studie unterstreicht die Bedeutung der Stresshormonsignalisierung bei der Verstärkung von Schmerz und Angst. Durch das Blockieren des Stresshormons Corticosteron oder das Hemmen des TRPA1-Rezeptors könnten diese überhöhten Reaktionen möglicherweise rückgängig gemacht werden. Dies könnte neue therapeutische Ansätze für chronische Schmerzen, PTBS und andere stressbedingte Störungen bieten.

Dr. Loren Martin, der leitende Autor der Studie, betont, dass das Verständnis der Mechanismen, die das Nervensystem nach einer Verletzung in einem Zustand der Überempfindlichkeit halten, entscheidend für die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien ist. Die Forschung zeigt, dass das Gehirn durch frühere Verletzungen so umgestaltet werden kann, dass es auf zukünftige Herausforderungen übermäßig reagiert.

Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf die Behandlung von chronischen Schmerz- und Angststörungen haben. Indem wir die biologischen Mechanismen verstehen, die diese Zustände aufrechterhalten, können wir gezielte Therapien entwickeln, die das Leben von Millionen von Menschen verbessern könnten.

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Wie alte Verletzungen das Gehirn für immer verändern können
Wie alte Verletzungen das Gehirn für immer verändern können (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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