BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Université catholique de Louvain zeigt, dass das menschliche Gehirn Rhythmen präziser synchronisiert, wenn es Musik hört, als wenn es sie durch Berührung fühlt. Diese Erkenntnisse unterstreichen die besondere Kraft der Musik als auditive Erfahrung und werfen Fragen zur Rolle der Berührung bei der Rhythmuswahrnehmung auf.

Die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, sich mit musikalischen Rhythmen zu synchronisieren, ist faszinierend und komplex. Eine kürzlich durchgeführte Studie der Université catholique de Louvain hat gezeigt, dass das Gehirn Rhythmen besser durch Klang als durch Berührung wahrnimmt. Diese Forschung, die im Journal of Neuroscience veröffentlicht wurde, hebt hervor, dass langsame rhythmische Gehirnwellen sich mit dem wahrgenommenen Beat synchronisieren, wenn Menschen Musik hören. Dies ermöglicht es ihnen, im Takt zu bleiben, sei es beim Fußwippen oder beim Tanzen.
Im Gegensatz dazu zeigt die Studie, dass das Gehirn bei der Wahrnehmung von Rhythmen durch Berührung jeden Puls individuell verarbeitet, ohne die gleichen beat-ähnlichen neuronalen Muster zu erzeugen. Diese Unterschiede in der Verarbeitung könnten erklären, warum Musik eine so starke emotionale und soziale Wirkung hat, während Berührung allein nicht die gleiche Wirkung erzielt. Die Forscher um Cédric Lenoir untersuchten die Gehirnaktivität von Freiwilligen, die entweder auf den Beat von Musik oder auf rhythmische Vibrationen tippten.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Gehirn bei akustischen Rhythmen langsame rhythmische Schwankungen erzeugt, die mit dem wahrgenommenen Beat übereinstimmen. Dies führt zu einer stabileren Synchronisation beim Tippen. Bei taktilen Rhythmen hingegen verfolgt das Gehirn hauptsächlich jede Vibration einzeln, was zu einer weniger präzisen Synchronisation führt. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf die Musiktherapie, die Hörforschung und die sensorische Rehabilitation haben.
Die Studie wirft auch Fragen zur Rolle der Musikpraxis auf. Könnte langfristiges Musizieren die Fähigkeit des Gehirns stärken, Rhythmen durch andere Sinne zu verarbeiten? Oder könnte ein Hörverlust dazu führen, dass der Tastsinn einen Teil dieser Funktion übernimmt? Diese Fragen bleiben offen und bieten spannende Perspektiven für zukünftige Forschungen. Die Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung der auditiven Wahrnehmung für die Rhythmusverarbeitung und die damit verbundenen sozialen Interaktionen.

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