BONN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Bundesnetzagentur hat das Monitoring des FTTH-Überbaus eingestellt, nachdem keine systematischen Wettbewerbsverstöße festgestellt wurden. Trotz Kritik von Telekom-Konkurrenten bleibt die Behörde bei ihrer Entscheidung.
Die Bundesnetzagentur hat das Monitoring des Doppelausbaus von Glasfasernetzen (FTTH) in Deutschland beendet. Diese Entscheidung wurde am 30. Juli 2025 bekannt gegeben, nachdem die Behörde keine ausreichenden Beweise für systematische Wettbewerbsverstöße durch die Deutsche Telekom oder andere Anbieter finden konnte. Laut Klaus Müller, dem Chef der Bundesnetzagentur, wird die Behörde jedoch weiterhin auf konkrete Wettbewerbsprobleme reagieren, sofern hinreichende Belege vorliegen.
Das Monitoring war 2023 eingerichtet worden, nachdem Konkurrenten der Telekom Vorwürfe erhoben hatten, dass der Marktführer durch strategischen Überbau den Ausbau behindere. Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) hatte kritisiert, dass die Telekom durch Überbau den Wettbewerb ausbremse und selbst den Ausbau nicht weiter vorantreibe, wenn Wettbewerber aus dem Markt gedrängt würden.
Die Telekom wies diese Vorwürfe zurück und argumentierte, dass der Überbau nur einen geringen Anteil am gesamten Ausbau ausmache und sie selbst ebenfalls überbaut werde. Die Bundesnetzagentur bestätigte, dass die Fortführung des Monitorings keine neuen Erkenntnisse brachte und dass leere Ausbauankündigungen selten vorkamen, unabhängig davon, ob sie von der Telekom oder ihren Wettbewerbern stammten.
Im Abschlussbericht der Bundesnetzagentur heißt es, dass die eingegangenen Meldungen keine belastbaren Feststellungen eines systematisch wettbewerbswidrigen Verhaltens zuließen. Auch sei es dem marktmachtführenden Unternehmen erlaubt, im Rahmen des Infrastrukturwettbewerbs auf Entwicklungen zu reagieren. Die Behörde fand keine Anhaltspunkte, die ein formelles Missbrauchsverfahren gerechtfertigt hätten.
Wolfgang Kopf, Leiter Politik und Regulierung bei der Telekom, betonte, dass die Prüfungsergebnisse die Vorwürfe der Wettbewerber widerlegten und die Debatte um den Überbau eine Scheindiskussion sei. Derzeit seien etwa 250 Unternehmen auf dem deutschen Glasfasermarkt aktiv, was zu gelegentlichen Überschneidungen im Ausbau führe.
VATM und der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) widersprachen dieser Einschätzung in einer gemeinsamen Erklärung. Sie kritisierten, dass die Bundesnetzagentur klare Auffälligkeiten im Ausbauverhalten der Telekom festgestellt, daraus jedoch keine notwendigen Schlussfolgerungen gezogen habe. Besonders kritisiert wurde der selektive Ausbau lukrativer Ortsteile und die kurzfristige Reaktion auf Ausbauankündigungen von Wettbewerbern.
Die Bundesnetzagentur habe es versäumt, besonders kritische Fälle eingehend zu untersuchen und die notwendigen Informationen selbst anzufordern. Ein formelles Auskunftsersuchen bei der Telekom sei nicht gestellt worden, was angesichts der weiterhin bestehenden Probleme unverständlich sei. Die Beschlusskammer habe sieben gut dokumentierte Fälle geprüft, jedoch keine Verstöße festgestellt.

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